Die Nachricht über das bevorstehende Ende eines traditionsreichen Tierbedarfsgeschäfts in der Gabelsbergerstraße in München hat bei vielen Stammkunden für Bestürzung gesorgt. Die Chefin des Ladens, der seit über 20 Jahren besteht, hat schweren Herzens beschlossen, ihr Geschäft zum Jahresende zu schließen. Auf einem deutlich sichtbaren Zettel am Eingang erklärt sie ihre Beweggründe und bedankt sich für die Treue ihrer Kunden.
„Minus 50 Prozent“ prangen auf den Schildern im Schaufenster, die auf den baldigen Schluss des Geschäfts hinweisen. Die Betreiberin führt an, dass die Konkurrenz durch den Online-Handel für kleine Geschäfte wie ihr eigenes kaum noch zu bewältigen sei. „Es kommen immer wieder Leute, die es schade finden“, berichtet ein Verkäufer des Ladens, der die Chefin während ihres Urlaubs vertritt. Die hohe Wettbewerbsintensität, insbesondere durch junge Kunden, die häufig online bestellen, hat die Situation für den kleinen Einzelhandel erheblich erschwert.
Kunden ergreifen Abschied von vertrautem Ort
Die Reaktionen der Kunden sind gemischt. Einige zeigen Verständnis und Bedauern über die Schließung. Einer der Stammkunden, der gerade Futter für seinen Hund abholte, bedankte sich sogar für den unkomplizierten Bestellprozess. Die Erinnerungen an die vertrauensvolle Beratung und die speziellen Produkte, die es woanders nicht gibt, bleiben bei vielen unvergessen. „Klein, aber oho“, lobte ein Kunde in einer Google-Rezension die Auswahl und die kompetente Beratung des Ladens.
Der Verkäufer gibt zu, dass sich das Aus bestehender Geschäfte wie jenes in der Gabelsbergerstraße immer mehr abzeichnete. Viele Kunden haben sich bereits darauf eingestellt, neue Angebote im Internet zu finden, was die Existenz kleiner, traditioneller Geschäfte gefährdet. „Es hat sich schon abgezeichnet“, sagt er und erkennt den klaren Trend, dass der Online-Einkauf zunehmend populärer geworden ist.
Traditionelle Geschäfte verlieren den Kampf
Die Schließung des Münchner Ladens ist nicht die einzige ihrer Art. In Fürstenfeldbruck hat ebenfalls eine Betreiberin eines Traditionsgeschäfts aufgegeben, die mit ähnlichen Problemen des Online-Handels konfrontiert war. Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die Herausforderungen, denen sich Einzelhändler in unserer sich schnell verändernden Marktlandschaft gegenübersehen.
„Was nach dem 31. Dezember mit den Räumlichkeiten geschehen wird, ist noch unklar“, erklärt der Verkäufer. Sicher ist nur, dass die treuen Stammkunden der „Tierchen“-Läden neue Anlaufstellen suchen müssen, sollten sie nicht selbst zu Online-Käufern werden. Der Verlust eines solchen Geschäfts ist ein starkes Zeichen für die Herausforderungen, vor denen der Einzelhandel angesichts des zunehmenden Online-Handels steht.
– NAG