München erlebte am Samstag den Start des diesjährigen Oktoberfests, das als eines der größten Volksfeste der Welt gilt. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) eröffnete das Fest im Schottenhamel-Zelt, indem er traditionell das erste Fass Bier anzapfte. Um genau 12:00 Uhr ertönten Böllerschüsse, die den Beginn der Feierlichkeiten und den offiziellen Bierausschank markierten. Überreicht wurde die erste Maß Bier an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der im Gegensatz zu den letzten Jahren in einer traditionellen Lederhose auftrat. Reiter bezeichnete den Start des Festes als «Traumstart».
Bereits am frühen Morgen hatten viele Besucher, die mit festlichem Dirndl und Lederhose gekleidet waren, an den Zugängen gewartet. Der große Andrang wurde durch das milde und sonnige Herbstwetter begünstigt. Sobald die Tore um 9:00 Uhr öffneten, stürmten Hunderte in die Festzelte, um sich die besten Plätze zu sichern. Mit Temperaturen um die 20 Grad Celsius wird das Wetter auch am Sonntag schön bleiben, allerdings sind für die kommenden Tage kühlere Temperaturen und Regen vorhergesagt.
Sicherheitsmaßnahmen und Alkoholpreise
Die Sicherheitsvorkehrungen wurden in diesem Jahr intensiviert, nachdem es in der Vergangenheit zu Anschlägen gekommen war. So kommen erstmals Hand-Metalldetektoren an den Eingängen zum Einsatz, und rund 600 Polizisten sind während der 16 Festtage im Dienst. Zudem unterstützen Tausende von Ordnern die Sicherheitsmaßnahmen, unter denen auch Kontrollen von großen Taschen und ein Verbot für Glasflaschen fallen. Drohnenflüge über dem Gelände sind ebenfalls untersagt, und Videokameras sorgen für zusätzliche Überwachung.
Die Preise für das Oktoberfestbier steigen in diesem Jahr erneut. Eine Maß Bier kostet zwischen 13,60 und 15,30 Euro – im Vergleich dazu wird Tafelwasser im Schnitt über zehn Euro pro Liter angeboten. Positiv hervorzuheben ist, dass kostenloses Trinkwasser an Brunnen im Festgelände bereitgestellt wird. Ein besonderer Teil des Festes, die Oide Wiesn, bietet traditionelles Programm mit Blasmusik und historischen Fahrgeschäften.
Ein tragischer Vorfall
Trotz der festlichen Stimmung wurde der Aufbau des Oktoberfests von einem tragischen Vorfall überschattet. Ein 20-jähriger Arbeiter kam bei einer Testfahrt an der beliebten Olympia-Looping-Achterbahn ums Leben, als er von einem Zug erfasst wurde. Der Vorfall ereignete sich trotz etwaiger TÜV-Freigabe der Bahn und wird sicherlich Fragen zur Sicherheit aufwerfen.
Insgesamt werden an den 18 Tagen des Oktoberfests etwa sechs Millionen Besucher erwartet. Im letzten Jahr nahmen 7,2 Millionen Gäste an den Feierlichkeiten teil, was einen Rekord darstellt. Der Andrang und die Vorfreude der Menschen auf dieses Ereignis sind ungebrochen. Doch während die Besucher die Feierlichkeiten genießen, bleibt die Erinnerung an die tragischen Ereignisse präsent, sodass ein bisschen Nachdenklichkeit mitschwingt inmitten des Feierns.
Für detaillierte Informationen zu den Ereignissen auf dem Oktoberfest besuchen Sie bitte www.radiohagen.de.
