München, die bayerische Metropole, wird künftig während des islamischen Fastenmonats Ramadan im wahrsten Sinne des Wortes erstrahlen! Ab 2025 sollen die Straßen der Stadt mit glanzvollen Sternen, Laternen und Halbmonden geschmückt werden. Ein Beschluss, der nicht nur die Dunkelheit erhellen soll, sondern auch ein starkes Zeichen gegen antimuslimischen Rassismus setzt.
Am 11. Dezember entschied der Verwaltungs- und Personalausschuss mit Unterstützung von Grünen, SPD, Linken und weiteren kleineren Parteien, dass München künftig den Ramadan festlich beleuchten wird. Wie Apollo News berichtet, soll die Aktion nicht nur das Miteinander fördern, sondern auch die Wahrnehmung muslimischen Lebens in der Stadt stärken. Während der Muslimrat München diesen Schritt als „Symbol der Gleichberechtigung und Akzeptanz“ feiert, regt sich auch Kritik.
Diskussionen um Symbolik und Gleichbehandlung
Nicht alle sind begeistert von dieser Entscheidung. Die CSU und die Bayernpartei kritisieren die Maßnahme als übertrieben und fürchten, dass dies eine "unverhältnismäßige" Bevorzugung muslimischer Feiertage darstellen könnte. Stadtrat Leo Agerer argumentiert mit eindrucksvollen Zahlen: Die Gefahr einer Diskriminierung jüdischer Mitbürger sei angeblich 20.000 Prozent höher. Eine bemerkenswerte Rechnung, die jedenfalls für emotionale Debatten sorgt.
Doch was steckt hinter der Entscheidung? Die Stadt übernimmt die Definition von "antimuslimischem Rassismus" des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM) in ihr Verwaltungshandeln. Dies soll Münchens Haltung gegen Islamfeindlichkeit untermauern und gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen entgegenwirken. Der Bericht beschreibt Muslimfeindlichkeit als die Zuschreibung pauschaler, bedrohlicher Eigenschaften gegenüber Muslimen, die zu Diskriminierungsprozessen führen können.
Kulturreich beleuchtet: Eine Tradition aus der Ferne
Die Beleuchtungsidee stammt aus arabischen Ländern und der Türkei, wo während des Ramadans die Straßen mit Laternen und Schriftzügen geschmückt werden. München folgt damit dem Vorbild von Frankfurt, das bereits im Jahr 2024 mit solchen Illuminationen für Aufsehen sorgte. Der Ramadan, der vom 1. bis 30. März 2025 stattfindet, wird nun auch in München in einem neuen Licht erstrahlen.
Wie BR berichtete, sieht der Muslimrat dennoch Handlungsbedarf: Die Beleuchtung sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, könne aber nicht über die tief verwurzelte Muslimfeindlichkeit hinwegtäuschen. Es bedarf zusätzlicher, struktureller Maßnahmen, um Diskriminierung im Bildungssystem, Arbeitsmarkt und im öffentlichen Leben effektiv zu bekämpfen.
Ob Münchens Lichtermeer den erhofften Glanz der Akzeptanz und Weltoffenheit verbreiten wird, bleibt abzuwarten. Es ist ein spannender Vorstoß in Richtung einer multikulturellen Zukunft. Eins steht fest: Die Diskussionen sind eröffnet, der Dialog hat begonnen – und die Lichter werden bald strahlen.
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