München

Löhnberg unter Druck: Kita-Gebühren sprengen Familienbudget!

In der finanziell angeschlagenen Gemeinde Löhnberg müssen verzweifelte Familien mit drastischen Erhöhungen von Kita-Gebühren, Essensgeld und Grundsteuer rechnen, während der Bürgermeister vorzeitig in den Ruhestand versetzt wird und dies viele Eltern in finanzielle Not bringt.

Die Situation in der Gemeinde Löhnberg, gelegen im Landkreis Limburg-Weilburg, hat sich zu einem finanziellen Dilemma entwickelt, das zahlreiche Familien stark belastet. Mit dem bevorstehenden Wegfall der kostenlosen Kinderbetreuung müssen sich Eltern auf erhebliche Zusatzkosten einstellen, die ihr Budget stark strapazieren. Ein Beispiel: Bald kostet eine Mahlzeit in der Kita 6,50 Euro, fast doppelt so viel wie bisher.

Romina Moser, die Mutter zweier Kinder in einer Löhnberger Kita, berichtet verärgert, dass die geplanten Kita-Gebühren zwischen 200 und 250 Euro liegen. „Es macht mich sauer, dass jetzt alles auf die Familien abgewälzt wird, die es sich nicht leisten können“, äußert sie ihren Unmut über die drastischen Veränderungen. Der finanziellen Krise der Gemeinde zufolge steht eine Erhöhung der Grundsteuer und eine Anpassung anderer Gebühren auf der Agenda.

Ein Schuldenberg, der nicht mehr zu überblicken ist

Die Probleme in Löhnberg sind nicht neu, sondern haben sich über Jahre angehäuft. Die Gemeinde gerät immer mehr in eine Finanzkrise, da sie seit längerem keine ordentlichen Jahresabschlüsse vorlegen konnte. Um die missliche Lage zu analysieren und Lösungen zu finden, wird zum 1. Oktober ein staatlich bestellter Bürgermeister eingesetzt.

Kurze Werbeeinblendung

Die einst als familienfreundlich geltende Gemeinde hat in den letzten Jahren rund 400 neue Einwohner, überwiegend junge Familien, angezogen. Diese waren von kostenlosen Kinderbetreuungsangeboten begeistert, die es in den umliegenden Kommunen nicht gab. Doch jetzt müssen die Familien umdenken.

Verdopplung der Kosten und wütende Eltern

Besonders frustrierend ist die Situation für Familien, die dadurch mit Mehrkosten von 400 bis 500 Euro pro Monat rechnen müssen, so erklärt der Elternbeirat der Kita in Niedershausen. Anne Lenz, die Elternbeirätin, berichtet von einem ständigen Strom an Anrufen besorgter Eltern, die über die Entwicklung sehr enttäuscht sind.

Die Frustration ist greifbar. Viele überlegen, ihre Kinder von der Kita zuhause betreuen zu lassen, was jedoch bedeutet, dass Mütter eventuell ihre Arbeitszeit reduzieren oder ganz aufgeben müssten. „Wir sollen den ganzen Mist jetzt ausbaden“, fasst eine betroffene Mutter zusammen. Einige Familien wenden sich bereits an die zuständigen Behörden, um gehör zu finden.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Grün zeigt Verständnis für die Sorgen der Eltern: „Wenn man ein Eigenheim gebaut hat und zusätzliche Kosten entstehen, ist die Angst nachvollziehbar.“ Dennoch ist er machtlos, da die Gemeinde von den Behörden angehalten wurde, Einnahmen zu generieren, wozu höhere Kita-Gebühren zählen.

Die Eltern fühlen sich im Stich gelassen und glauben, dass die jahrzehntelangen finanziellen Missstände nicht zu ihren Lasten gehen sollten. Ein Vater, Tim Harder, der mit seiner Familie nach Löhnberg zog, um die familienfreundliche Politik zu genießen, drückt es so aus: „Ich fühle mich verarscht, wir sind wegen der guten Bedingungen hierher gezogen.“

Im Rahmen dieser finanziellen Umstrukturierung sollen auch die bislang kostenlosen Angebote wie Bewegungsförderung abgeschafft werden, was bei den betroffenen Familien auf Unmut stößt. Romina Moser sieht sich deshalb gezwungen, ihre Tochter aus der Krippe abzumelden, um die Kosten zu vermeiden. „Es bleibt abzuwarten, was die Gemeinde jetzt unternimmt“, fügt sie resigniert hinzu.

Für betroffene Familien in Löhnberg bleibt die Unsicherheit groß. Während die Gemeinde Lösungen für ihre angespannte Finanzlage sucht, bangen die Eltern um ihre Verhältnisse und die Betreuung ihrer Kinder, die ihnen in der Region einst versprochen wurde.

Die vollständigen Hintergründe zu dieser Entwicklung sind auf www.hessenschau.de nachzulesen.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"