München

Gepäckchaos am Münchner Flughafen: Gewitter verzögern Flüge und Personal sucht

Am Flughafen München hat sich herausgestellt, dass neu eingestelltes Personal teils bis zu zwei Jahre benötigt, um vollständig einsatzfähig zu sein, was zu erheblichen Betriebsstörungen und negativen Erfahrungen für Passagiere führt.

Die Situation am Flughafen München wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der Luftfahrtbranche in der heutigen Zeit, insbesondere in Bezug auf ausreichendes Personal und die Effizienz im Transportwesen. Aufgrund zahlreicher Gewitter und verzögerter Ankünfte anderer Airlines kam es zu plötzlichen Flugverschiebungen, die sowohl die Abfertigung von Passagieren als auch von Gepäck beeinflussten. Diese Vorfälle verdeutlichen nicht nur die Anfälligkeit des Systems, sondern auch die dringende Notwendigkeit, die personellen Ressourcen zu erweitern.

Wirtschaftliche Auswirkungen der Personalengpässe

Der Flughafen München, einer der größten Luftverkehrsknotenpunkte Europas, kämpft mit den Folgen von Coronamaßnahmen, die zu einem Rückgang des Personals führten. Der Sprecher der Flughafen München GmbH (FMG), Henner Euting, berichtete, dass der Flughafen seit dem letzten Sommer 320 zusätzliche Mitarbeiter bei seiner Tochtergesellschaft AeroGround einstellen konnte. Trotz dieser Fortschritte bleibt der Personalmangel ein großes Hindernis. Der Flughafen investiert „mehrere Millionen Euro in die Rekrutierung von Personal, Anwerbeprämien, Deutschsprachkurse sowie die Bereitstellung von Wohnraum“, um die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen.

Kundenbedenken und Online-Reputation

Die Online-Bewertungen auf Plattformen wie „Trustpilot“ zeigen, wie ernst die Unzufriedenheit von Passagieren ist. Nutzer berichteten von Gepäckverlusten und langen Wartezeiten. Diese negativen Erfahrungen tragen zur schlechten Online-Reputation des Flughafens bei und haben möglicherweise einen langfristigen Einfluss auf die Verkehrszahlen. Die Herausforderungen in der Personalsituation reflektieren sich direkt in der Kundenzufriedenheit und der operativen Effizienz.

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Schulungsbedarf und Einarbeitungszeit

Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter am Flughafen ist umfangreich und zeitaufwendig. Basisschulungen für neue Angestellte können bis zu zehn Monate dauern. Bis Mitarbeiter in der Lage sind, Mittelstreckenflüge abzuwickeln, können bis zu 14 Monate vergehen. Für Langstreckenflüge sind sogar bis zu zwei Jahre erforderlich, bevor sie alle Geräte effektiv bedienen können. Diese Verzögerungen im Schulungsprozess führen dazu, dass der Flughafen voraussichtlich erst Anfang 2026 ausreichend geschulte Mitarbeiter zur Verfügung haben wird.

Langfristige Lösungen und Strategien

Um die Herausforderungen anzugehen, arbeitet die FMG mit Zeitarbeitsfirmen zusammen und sucht zudem europaweit nach qualifizierten Mitarbeitern. Das Unternehmen muss sich auch mit dem langwierigen Einstellungsprozess auseinandersetzen, da viele neue Arbeitskräfte aus dem Ausland kommen und ihre Dokumente anerkennen lassen müssen. Diese Anforderungen tragen entscheidend zur aktuellen Personalsituation und den damit verbundenen Verzögerungen bei.

Ausblick auf die Sommersaison

Mit dem Blick auf die bevorstehenden Sommermonate bleibt die Hoffnung bestehen, dass extreme Wetterbedingungen ausbleiben. Im vergangenen Sommer hatten bereits mehr als zehn Flugzeuge täglich ohne Gepäck abfliegen müssen, was tausende Gepäckstücke zurückließ. Die Verantwortlichen am Flughafen stehen vor der Herausforderung, eine Balance zwischen Pünktlichkeit und sicherer Beförderung von Passagieren und Gepäck zu finden.

Die Situation am Flughafen München spiegelt somit eine breitere Herausforderung in der Luftfahrtindustrie wider, die sowohl die Betreiber als auch die Passagiere betrifft. Der Weg zur Normalität in der Personalbesetzung und der Gewährleistung einer hohen Servicequalität bleibt eine komplexe Aufgabe.

– NAG

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