München

Die Herausforderungen der Altenpflege: Ein Blick auf Wignehies engagierte Helfer

In Wignehies sorgt die erfahrene auxiliaire de vie Séverine, die seit 23 Jahren für die Betreuung älterer Menschen zuständig ist, für eine steigende Nachfrage in einem Sektor, der durch den Mangel an Fachkräften stark belastet ist und der angesichts des demografischen Wandels in Frankreich bis 2030 mindestens 300.000 neue Arbeitskräfte benötigen wird.

In Wignehies, einer Stadt mit knapp dreitausend Einwohnern, sorgt die Schließung der letzten Wollspinnerei in der Region vor Jahren für einen wirtschaftlichen Umbruch. Ehemals als Zentrum der Wollverarbeitung bekannt, findet sich die Region nun im Schatten ihrer industriellen Vergangenheit. Während budgetäre Engpässe und arbeitsplatzbedingte Abwanderungen die lokale Gemeinschaft belasten, stehen die Möglichkeiten zur Arbeitsplatzschaffung im Bereich der Altenpflege im Fokus.

Die Rolle der Altenpflege in der Gemeinschaft

Im Angesicht des demografischen Wandels wächst die Nachfrage nach Altenpflegekräften stetig. Séverine, die in dieser Branche seit über zwei Jahrzehnten tätig ist, betont, dass der Job als Altenpflegekraft, trotz der Herausforderungen, an Bedeutung gewinnt. „Es gibt nur noch wenige Arbeitsmöglichkeiten, aber im Altenpflegebereich gibt es die meisten Stellen“, sagt sie. Ihr Arbeitgeber, die ADAR (Aides à Domiciles en Activités Regroupées), hat nur zwei aktive Pflegekräfte, was die Unterstützung älterer Menschen in der Gemeinschaft erheblich erschwert.

Die Herausforderungen der Pflegekräfte

Die großen Herausforderungen sind nicht nur in der Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte zu finden, sondern auch in den Arbeitsbedingungen selbst. Séverine, die täglich bis zu fünfzehn Patienten besucht, hat einen strengen Zeitplan. Ihre Arbeit beginnt morgens um sieben Uhr und endet häufig erst spät am Abend. Trotz ihrer langjährigen Berufserfahrung erhält sie ein Gehalt von nur 2.000 Euro netto für ihre monatlichen 140 Arbeitsstunden.

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Demografischer Wandel und Zukunft der Altenpflege

In ganz Frankreich ist die Lage besorgniserregend: Ein Fünftel der Altenpflegestellen bleibt unbesetzt. Um den Bedürfnissen einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung gerecht zu werden, müssen bis 2030 mindestens 300.000 neue Pflegekräfte eingestellt werden. Séverine ist besorgt, dass der Sektor, der während der Pandemie an Bedeutung gewonnen hat, nach wie vor nicht die Anerkennung und Förderung erhält, die er verdient.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Wurzel von Séverines Engagement für die Altenpflege liegt in ihrer Jugend: Bereits in frühen Jahren kümmerte sie sich um ihre an Diabetes leidende Großmutter. Diese prägenden Erfahrungen führten sie zu ihrem heutigen Berufsweg. Ihre eigene Tochter hat den gleichen Beruf eingeschlagen, was zeigt, dass die Leidenschaft für die Pflege in der Familie weitergegeben wird. „Ich hatte nie vor, diesen Weg einzuschlagen, aber es hat mich einfach gepackt“, erklärt sie.

Die Realität des Berufsalltags

Der herausfordernde Alltag ist jedoch nicht nur sauer, sondern auch von tiefen emotionalen Bindungen geprägt. Séverine berichtet von ihrer Arbeit mit einer dementen Patientin, die täglich immense Geduld erfordert. „Das Alter kann angsteinflößend sein, aber ich habe mich daran gewöhnt“, sagt sie. Obgleich sie den emotionalen Ballast spürt, ist es die menschliche Interaktion, die sie besonders schätzt und die ihr täglichen Antrieb gibt.

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Fazit: Herausforderungen erfordern Lösungen

Wignehies mag wirtschaftlich in Schwierigkeiten stecken, doch der Sektor der Altenpflege bietet trotz aller Widrigkeiten die Möglichkeit, die gemeinschaftlichen Herausforderungen anzugehen. Es bedarf einer sorgfältigen Überlegung, wie junge Menschen für diesen Beruf gewonnen werden können. „Wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern und den Beruf der Altenpflege mehr anerkennen“, schließt Séverine. So könnte dieser wichtige Berufszweig wiederbelebt und zugleich die Lebensqualität der älteren Generation gesichert werden.

– NAG

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