München

Chaos in der Schule: Reform der Gruppenbildung sorgt für massive Unruhe!

In Frankreich scheitert die von Gabriel Attal initiierte Reform der "Bedarfsgruppen" an überforderten Lehrern und mangelnden Ressourcen, während der Bildungsstreit die Schüler benachteiligt und die Zukunft des Bildungssystems in Gefahr bringt!

Die Einführung der sogenannten „Gruppen von Bedürfnissen“ in französischen Schulen hat sich als deutlich komplizierter herausgestellt als ursprünglich geplant. Mehr als zwei Wochen nach Beginn des Schuljahres zeigt sich, dass nur etwa ein Drittel der Schulen die geplante Reform in ihren Klassen umsetzt. Diese Maßnahme wurde vom ehemaligen Bildungsminister Gabriel Attal initiiert und sollte die Schüler in Französisch und Mathematik nach Leistungsniveau aufteilen.

Besonders trotziger Widerstand seitens der Lehrerschaft hat dazu geführt, dass die Reform nicht nur nur schleppend umgesetzt wurde, sondern dass auch verschiedene Schulen unterschiedliche Ansätze verfolgen. Einmal hören wir von homogenen Gruppen, dann wieder von heterogenen, und das Ganze scheint oft nicht einheitlich zu sein – ein Durcheinander, das sogar die Lehrer verwirrte. Dies hat die Vertreterin des Lehrerverbands Snes-Fsu dazu veranlasst, von einer „komplett anpassbaren“ Maßnahme zu sprechen. Laut einer Umfrage des Gewerkschaftsverbands nutzen sogar nur 35,5 Prozent der Schulen die Reform umfassend.

Herausforderungen der Reform

Nicole Belloubet, die Nachfolgerin Attals, entschied sich, die Anforderungen zu lockern und die Gruppenbildung auf lediglich zehn Wochen pro Jahr zu beschränken. Dies wurde von den Lehrern als Teilsieg gewertet, da sie sich lange Zeit gegen eine strikte Festlegung gewährt haben. Lehrkräfte betonen jedoch, dass hinter den Kulissen erhebliche Probleme bestehen. Ein Mangel an Lehrern und Ressourcen in vielen Schulen erschwert die Umsetzung. In einigen Fällen hinderten auch die Lehrer selbst die Anwendung der Gruppenbildung durch Abstimmungen in den Schulverwaltungen.

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Ein weiteres großes Problem ist die praktische Umsetzung der Gruppenbildung. Die Realität sieht oft so aus, dass heterogene Gruppen schwer zu betreuen sind. Charlotte Laizet, Co-Präsidentin des Snes-Fsu in Gironde, berichtete von einer Lehrerin, die trotz einer Gruppe von nur zehn Schülern, viele davon mit besonderen Bedürfnissen, an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stieß. Die Variation der Fähigkeiten innerhalb einer solchen Gruppe macht es nahezu unmöglich, eine individuelle Förderung sicherzustellen.

In der Theorie ist das Konzept jedoch durchaus schlüssig: Schüler sollen in Gruppen eingeteilt werden, die ihren Lernständen entsprechen. Diese Praxis ist allerdings nicht nur ungerecht, sondern kann auch dazu führen, dass Schüler mit Lernschwächen sich noch weiter zurückfallen sehen. Wie Tanguy Dassonville, ein Vertreter von CGT Educ’Action, formulierte: „Wenn Schüler in solchen gemischten Gruppen unterrichtet werden, die stark voneinander abweichen, können sie in der Regel ihren Rückstand nicht aufholen.“ Dies zeigt die Bedenken, die Lehrer bezüglich der Wirksamkeit solcher Gruppen haben.

Dennoch gibt es Schulen, die kreative Lösungen gefunden haben. Einige haben die Reform so interpretiert, dass sie kleine Gruppen für schwache Schüler bilden, die auf ihren individuellen Lernbedarf abgestimmt sind und ihnen mehr Zeit verschafft wird, um auf das Niveau ihrer Mitschüler aufzuschließen. Ein Lehrer am Collège Manon-Cormier erklärte, dass diese kleinen Gruppen mehr Stunden erhalten, um wirklich effektive Unterstützung zu bieten.

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Ausblick und Konsequenzen

Die Herausforderungen, die die Gruppen von Bedürfnissen mit sich bringen, gehen jedoch über die akademische Förderung hinaus. Lehrer berichten von der Verschiebung von Ressourcen, was bedeutet, dass während die Bedingungen in den Fächern Französisch und Mathematik jetzt besser sind, andere Fächer wie Geschichte, Geografie und Naturwissenschaften unterminiert worden sind. Das führt auch dazu, dass spannende Projekte und interdisziplinäres Lernen oft nicht mehr möglich sind, wenn Klassen geteilt und in Gruppen eingeteilt werden.

Für das kommende Jahr, so die Planung des Ministeriums, sollen diese Gruppen auch auf die 4. und 3. Klassen erweitert werden. Angesichts der bisherigen Schwierigkeiten und des Widerstands der Lehrer bleibt abzuwarten, wie der zukünftige Bildungsminister auf diese Reform reagieren wird. Während einige bereits eine Rücknahme der Maßnahme fordern, sehen andere ein Potenzial in kleinerem Unterricht und individueller Förderung, aber die Frage bleibt: Wie lässt sich das ohne zusätzliche Ressourcen und mit dem vorhandenen Personalmangel realisieren?

Für detaillierte Informationen und Einblicke in diese Thematik, besuchen Sie france3-regions.francetvinfo.fr.

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