Die Bundespolizei München zieht eine positive Bilanz aus ihrem Einsatz während des 189. Münchner Oktoberfestes. Schon vor dem offiziellen Ende des weltgrößten Volksfestes haben die Einsatzkräfte ihre Beobachtungen und Erfahrungen in Bezug auf die Sicherheit und Ordnung in der gesamten Veranstaltungszeit reflektiert.
Einer der Schwerpunkte für die Bundespolizei war die Sicherstellung einer geordneten Reisendenlenkung an den beiden wichtigsten Wiesnbahnhöfen, Hauptbahnhof und Hackerbrücke. Leitender Polizeidirektor Steffen Quaas berichtete, dass diese Aufgabe dank des Engagements von über 250 Bundespolizistinnen und -polizisten „zu 100 Prozent“ erfolgreich umgesetzt werden konnte. Besonders erfreulich waren die zahlreichen positiven Rückmeldungen von den Festbesuchern sowie die Dankesworte, die die Einsatzkräfte erhielten.
Sicherheit und Vorfälle während des Oktoberfests
Der Lautsprecherkraftwagen an der Hackerbrücke war erneut ein beliebter Anlaufpunkt für die Gäste, die dort zahlreiche Selfies machten. An zwei Tagen gab es jedoch Vorfälle, bei denen der Bahnverkehr über mehrere Stunden unterbrochen wurde. Am 29. September führte ein metallbeschichteter Ballon zu Problemen, und am 3. Oktober gab es einen Riss der Oberleitung. In beiden Fällen halfen die Bundespolizisten aktiv bei der Information der Reisenden und der Evakuierung der betroffenen Zugpassagiere.
Obwohl nicht alle Straftaten verhindert werden konnten, zeigten die vorläufigen Statistiken einen leichten Rückgang von Verstößen. Während des 16-tägigen Festes registrierte die Polizei insgesamt 404 Straftaten, im Vergleich zu 423 im Vorjahr. Diese Zahl umfasst 45 einfache und 14 gefährliche Körperverletzungen sowie 12 Widerstände gegen Beamte.
Ein leichtes Plus wurde etwa bei den angezeigten Diebstählen verzeichnet – hier kam es zu 61 Delikten. In Bezug auf sexuelle Belästigungen und allgemeine Beleidigungen zeigen die Zahlen ebenfalls eine Abnahme. Insgesamt kam es zu 17 Festnahmen, während 253 Platzverweise ausgesprochen wurden.
Zusammenarbeit und Ausblick
Die Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsorganisationen, wie der Berufsfeuerwehr München und der Deutschen Bahn Sicherheit, erwies sich als entscheidend für die Effektivität der Einsätze. Der Einsatzleiter Quaas äußerte seine Zufriedenheit über die enorme Präsenz der Bundespolizei in Bahnhöfen und Zügen, die nicht nur zur Sicherheit beitrug, sondern auch als präventive Maßnahme gegen Konflikte unter den Festbesuchern fungierte.
Die Bundespolizei hat zudem Ermittlungen wegen zehn gefährlicher Eingriffe in den Bahnverkehr eingeleitet, unter anderem aufgrund von 36 Meldungen über Personen auf Gleisen, was zu Störungen im Bahnhofsbetrieb führte. Ordnungswidrigkeiten wegen unerlaubten Betretens von Bahnanlagen wurden ebenfalls verfolgt.
Insgesamt zeigt die Bilanz, dass trotz der Herausforderungen bei einem solchen Großereignis die Sicherheitslage relativ stabil blieb. Die hohen Einsatzzahlen der Polizei trugen entscheidend dazu bei, dass das Oktoberfest von den Besuchern als sicher empfunden wurde. Die positive Rückmeldung der Gäste ist ein willkommenes Zeichen für die Verantwortlichen, die bei künftigen Festivitäten weiterhin auf Sicherheit und Präventivmaßnahmen setzen werden.
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