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Appell der Bischöfe: Menschenwürde in Krisenzeiten stärken

Die katholischen Bischöfe von Erfurt, Dresden-Meißen und Fulda rufen an diesem Wochenende die Gläubigen in Thüringen zur aktiven Teilnahme an Wahlen auf, um die Würde jedes Menschen zu achten und eine demokratische Wertegemeinschaft zu stärken, insbesondere in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen.

Die katholischen Bischöfe von Erfurt, Dresden-Meißen und Fulda haben einen eindringlichen Aufruf an die Gläubigen gerichtet, um zur aktiven Teilnahme an den bevorstehenden Wahlen zu motivieren. Der Appell wird in diesen Tagen in allen Pfarreien und Gemeinden der genannten Bistümer verbreitet, besonders in den Regionen, die sich in Thüringen befinden.

Besonderes Augenmerk legen die Bischöfe Dr. Ulrich Neymeyr, Heinrich Timmerevers und Dr. Michael Gerber auf die gegenwärtige gesellschaftliche Lage. In einer Zeit, in der viele Menschen mit Unsicherheiten und Ängsten konfrontiert sind, ist es ihrer Meinung nach von entscheidender Bedeutung, die eigene Stimme bei Wahlen abzugeben. „Die Stimmen der Christen sind gefragt“, betonen die Geistlichen, und rufen alle dazu auf, sich aktiv an den demokratischen Prozessen zu beteiligen.

Ein Grundsatz der Menschenwürde

Ein zentraler Gedanke des Aufrufs ist der unantastbare Wert der Menschenwürde. Die Bischöfe erinnerten die Gläubigen an den Artikel Eins des Grundgesetzes, der schließlich auch im Mai dieses Jahres, mit dem 75-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes, besondere Aufmerksamkeit verdient hat. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, heißt es dort und dieser Grundsatz soll sowohl in der politischen Entscheidungsfindung als auch im menschlichen Miteinander stets Beachtung finden.

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„Wir leben in einem Rechtsstaat und genießen die Freiheit, die viele Menschen in der Vergangenheit erkämpft haben“, so die Bischöfe weiter. Sie möchten damit die Bürger ermutigen, Verantwortung zu übernehmen und ihre Stimme in der Wahlkabine abzugeben. „Gerade in Zeiten, in denen unsere Demokratie unter Druck steht, ist es wichtig, aktiv zu sein“, lautet ihr Appell an die Gemeindemitglieder.

Das Bistum Erfurt ist das größte unter den drei Bistümern und umfasst einen bedeutenden Teil Thüringens, mit etwa 137.000 Katholiken. Dies entspricht gut sechs Prozent der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes, wobei das Eichsfeld im Norden Thüringens besonders hohen katholischen Einfluss hat. Die Bischöfe verdeutlichen, dass die Zugehörigkeit zur Kirche auch eine Verpflichtung zur Engagement in der Gesellschaft mit sich bringt.

Bei der Ansprache der gläubigen Gemeinde liegt ein besonderes Augenmerk auf der Annahme, dass jeder Mensch als Ebenbild Gottes wahrgenommen werden sollte. Dies ist ein fundamentaler Wert, den sie für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihren persönlichen Überzeugungen, hervorheben. In der vierten Aussage des Aufrufs betonen sie, dass die Würde jedes Einzelnen anerkannt werden muss, um eine gerechte Gesellschaft zu schaffen.

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„Die aktive Teilnahme an Wahlen ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht“, fügen die Bischöfe hinzu. In Anbetracht der sich entwickelnden Herausforderungen, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist, wird der Aufruf zur Wahlbeteiligung als eine Möglichkeit gesehen, eine Politik zu unterstützen, die auf diesen Grundsätzen beruht. Dies schaue auf das Wohlergehen aller Menschen, und dabei verloren wir nie die Menschlichkeit aus den Augen, so ihre Botschaft.

Moralische Verpflichtung zur Wahlbeteiligung

Die Bischöfe sehen die Herausforderung, die sich aus der gegenwärtigen politischen und sozialen Lage ergibt, als einen Aufruf zur Einheit und zu einem solidarischen Handeln. Es wird erhofft, dass durch eine aktive Wahlbeteiligung eine Politik geschaffen werden kann, die die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt und deren Würde wahrt. Diese gegenwärtigen Entwicklungen fordern eine reflektierte und verantwortungsvolle Einstellung von jedem Individuum und erfordern besonders von den Menschen des Glaubens, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen.

Die Bedeutung dieser Wahl wird von den Bischöfen nicht nur als eine reine politische Veranstaltung verstanden, sondern als zugrundeliegende moralische Verpflichtung, die in den Werten der Kirche und der Gemeinschaft fest verankert ist. Der Appell wirkt nicht nur auf das Wählen selbst, sondern ruft auch dazu auf, die Prinzipien der Menschlichkeit und Würde im alltäglichen Leben hochzuhalten.

In einem historischen Kontext erinnert die Botschaft der Bischöfe an frühere Appelle der katholischen Kirche, besonders während der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR. Während dieser Epochen war die Menschenwürde eine oft verletzte Realität für viele Menschen in Deutschland. Die katholische Kirche setzte sich damals durch zahlreiche Erklärungen und Protestaktionen für die Rechte der Menschen ein. Diese Rückbesinnung auf die Unantastbarkeit der Menschenwürde bleibt auch heute von zentraler Bedeutung, insbesondere im Angesicht aktueller sozialer Spannungen wie zum Beispiel der Zuwanderung und Integration von Geflüchteten.

Die Relevanz der Menschenwürde in der heutigen Gesellschaft

Im aktuellen politischen Klima sind die Themen Menschenwürde und Grundrechte besonders brisant. Die Bischöfe fordern dazu auf, sich aktiv für diese Werte einzusetzen und damit eine Kultur des Respekts zu fördern. Besonders in den sozialen Medien, wo oft eine aggressive Diskussionskultur herrscht, ist es entscheidend, wieder den Dialog und die gegenseitige Achtung zu suchen. Dies spiegelt sich auch in den Zielen von Organisationen wider, die sich für Zivilcourage und gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen.

Die Rolle der Kirche in sozialen Belangen

Die römisch-katholische Kirche hat historisch immer wieder betont, dass sie sich nicht nur um die spirituellen Belange ihrer Mitglieder kümmert, sondern auch um deren soziale und wirtschaftliche Lebensumstände. Einrichtungen wie Caritas und Diakonie haben sich zur Aufgabe gemacht, Notleidenden zu helfen und soziale Gerechtigkeit zu fördern. Diese christlichen Werte sind nicht nur auf die Katholiken beschränkt, sondern haben auch viele Menschen ohne religiösen Hintergrund inspiriert, gesellschaftlich aktiv zu werden.

Aktuelle Statistiken zur gesellschaftlichen Teilhabe

Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach hat gezeigt, dass 62 Prozent der Deutschen der Meinung sind, dass das Engagement für andere Teil einer verantwortungsbewussten Gesellschaft ist. Die meisten Befragten (über 70 Prozent) sehen es als notwendig an, sich für die Integration von Migranten und geflüchteten Menschen starkzumachen. Solche Zahlen untermauern die Notwendigkeit, die Bischöfe in ihrem Appell zur Anerkennung der Menschenwürde zu unterstützen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Aufruf der Bischöfe nicht nur eine religiöse Dimension hat, sondern auch ein dringlicher Appell an die gesamte Gesellschaft ist, sich für humanitäre Werte und die Achtung der Menschenwürde einzusetzen.

– NAG

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