Der Sommer bringt für viele Tierheime nicht nur Sonne, sondern auch eine herausfordernde Realität. Philippe Peurière, der Präsident der APAGI (Association pour la Protection des Animaux Grenoble et Isère), beschreibt die Situation in seinem Tierheim in Grenoble als einen Teufelskreis. „Im Juli und August gibt es kaum Adaktionen, dafür aber viele Abgaben“, stellt er fest und betont, dass sich diese Lage jedes Jahr wiederhole.
Der Anstieg der Abgaben
In diesen turbulenten Monaten erfährt das Tierheim einen Anstieg an aufgenommenen Tieren. Diese Woche wurden 10 neue Katzen und 7 Hunde in die Obhut des Tierheims aufgenommen. „Wir füllen die Boxen immer weiter“, sagt Peurière, während die 53 Boxen für Hunde schon fast ausgebucht sind. Der Sommer bringt nicht nur neue Tiere, sondern auch altbekannte Probleme mit sich. Viele Menschen verlassen für die Urlaubszeit ihre Tiere, was zu einem Anstieg der Abgaben führt.
Die Herausforderung der Vermittlung
Ein bedeutsamer Aspekt dieser Situation ist die Vermittlung der Tiere. Während der Sommermonate ist die Wahrscheinlichkeit, dass Tiere ein neues Zuhause finden, gering. „Die Menschen sind im Urlaub und denken nicht ans Adoptieren“, erklärt Peurière. Die Hoffnung auf eine Wende keimt erst im September auf, wenn die Familien nach den Ferien den Drang verspüren, ein Haustier aufzunehmen.
Die Quarantäne und Vorbereitung auf die Adoption
Beim Eintreffen im Tierheim durchlaufen die neuen Bewohner eine Quarantänephase, die es den Betreuern ermöglicht, das Verhalten der Tiere zu beobachten und einzuschätzen. „Wir möchten den zukünftigen adoptierten Tierhaltern ein genaues Bild vom Charakter des Tieres vermitteln“, erklärt Peurière. Das Wohl der Tiere steht an erster Stelle, und dies wird durch eine sorgfältige Impf- und Sterilisationsprozedur sichergestellt.
Der Preis der Adoption
Ein weiteres wichtiges Thema sind die Kosten für eine Adoption. Für Katzen liegt die Gebühr zwischen 180 und 200 Euro, während Hunde zwischen 250 und 300 Euro kosten. Diese Gebühren tragen nicht nur zur Finanzierung des Tierheims bei, sondern stellen auch sicher, dass die Tiere von verantwortungsvollen Haltern adoptiert werden.
Aussicht auf eine positive Wende
Obwohl die Sommermonate eine schwere Zeit für das Tierheim darstellen, gibt es dennoch Hoffnungen auf Besserung. Mit dem Ende der Ferienzeit und dem Beginn des neuen Schuljahres wird erwartet, dass die Menschen wieder mehr an Adoptionen denken werden. „Wir hoffen, dass die Leute die ganze Zeit über an die Adoption von Tieren gedacht haben und diese im September realisieren“, schließt Peurière optimistisch.
Die APAGI steht in enger Kooperation mit der nahegelegenen Vierpfotenunterkunft, die sich um Tiere kümmert, die auf der Straße gefunden wurden. Der Weg zu einem neuen Zuhause kann lang sein, aber der Einsatz derjenigen, die sich für die rettenden Hände der Tiere einsetzen, bringt Hoffnung und eine Chance auf ein besseres Leben für die Tiere, die auf eine Familie warten.
– NAG