Der Starnberger André Hartmann hat die aufregende Möglichkeit ergriffen, die künstlerische Leitung der renommierten Lach- und Schießgesellschaft in München zu übernehmen. Vor einigen Monaten wurde er von der neuen Geschäftsführung der Bühne angesprochen. „Ich musste nicht zweimal überlegen“, erzählt der Entertainer, der sich sowohl als Wortwitzakrobat als auch als Stimmenimitator am Klavier einen Namen gemacht hat. Hartmann, der seinen Durchbruch beim „Derblecken“ am Nockherberg im Jahr 2005 feierte, ist eine vertraute Figur in der bayerischen Kabarettszene.
Seine erste große Veranstaltung in dieser neuen Rolle findet am Dienstag, den 22. Oktober, im Silbersaal des Deutschen Theaters in München statt. Hartmann wird bei dieser Solo-Show ein „Eröffnungspaket“ vorstellen, bevor die Lach- und Schießgesellschaft voraussichtlich Anfang November mit ihrem Programm nach Renovierungen an ihrem alten Standort in der Ursulastraße wiedereröffnet.
„Dieser Laden hat es verdient, weiterzuleben“, betont der 48-Jährige. In Anbetracht der Herausforderungen, die viele Kleinkunstbühnen aufgrund der Corona-Pandemie meistern mussten, sieht er die Wiederbelebung der Bühne als eine zentrale Aufgabe.
Ein großes Erbe übernehmen
Die Leitung der Lach- und Schießgesellschaft stellt für Hartmann eine riesige Herausforderung dar. Vor 15 Jahren hatte er die Ehre, den großen Kabarettisten Dieter Hildebrandt kennenzulernen, der von Hartmanns Darbietungen begeistert war. „Es war für mich wie ein Ritterschlag“, erinnert sich der Künstler, der für seine Wandlungsfähigkeit und sein Talent, verschiedene Dialekte und musikalische Stilrichtungen zu vereinen, bekannt ist.
Hartmann beschreibt seine Vision für die Bühne: „Unser Motto ist: politisch und sozialkritisch auf hohem Niveau.“ Er möchte ein jüngeres Publikum ansprechen, obwohl dies nicht die primäre Zielgruppe sei. Wichtig sei ihm, dass die Besucher „etwas vom Abend mitnehmen“, nicht nur den Applaus. Diese Herangehensweise spiegelt sich in seiner bisherigen Arbeit wider und wird auch in der neuen Rolle einen zentralen Platz einnehmen.
Obwohl Hartmann mittlerweile seit zwei Jahrzehnten in München lebt, bleibt sein Herz für Starnberg, wo er aufgewachsen ist und sein Abitur gemacht hat. Außerdem engagiert er sich weiterhin aktiv in der Region: Er wirkt im Gospelchor in Söcking mit und unterstützt Benefizkonzerte, deren Erlös unter anderem der Nepalhilfe zugutekommt, die er selbst vor 27 Jahren in Starnberg gegründet hat.
Was Hartmanns Inspirationsquellen betrifft, bleibt er bescheiden. „Ich will mich nicht festlegen“, sagt er. Er gesteht jedoch, dass er von Loriot und dessen feinsinnigen Humor geprägt ist. Auch Hape Kerkeling, bekannt für seine vielfältigen Rollen und seine charmante Verwandlungskunst, zählt zu seinen Vorbildern. Mit viel Leidenschaft plant er, das Programm der Lach- und Schießgesellschaft aufzufrischen und mit kreativen Ideen die 70-Jahr-Feier der Institution in zwei Jahren zu feiern.
Im Rahmen seines persönlichen Engagements tritt Hartmann am kommenden Freitag im Hotel Seehof in Herrsching mit seiner Show „Radio-Aktiv“ auf. Begleitet wird er dabei von Michael Ponert, einem talentierten Gitarristen und Liedermacher aus München. Die Fans können sich auf einen unterhaltsamen Abend freuen, der die kreative Essenz des Entertainers widerspiegelt.
Diese spannenden Entwicklungen rund um die Lach- und Schießgesellschaft lassen Raum für Optimismus in der Münchner Kabarettlandschaft. Hartmanns Ansatz und seine leidenschaftliche Verbindung zur Kunst versprechen eine lebendige Zukunft für die Bühne, die tief in der bayerischen Kultur verwurzelt ist, und einen bedeutenden Platz im öffentlichen Leben einnimmt. Für weitere Informationen zu Hartmanns bevorstehenden Auftritten und dem neuen Programm lohnt sich ein Blick auf die Berichterstattung auf www.sueddeutsche.de.