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Alberto Fujimori: Der kontroverse Ex-Präsident verstirbt in Lima mit 86 Jahren

Der frühere peruanische Präsident Alberto Fujimori, bekannt für seine autoritäre Herrschaft und umstrittenen Reformen, ist im Alter von 86 Jahren in Lima gestorben, während er zuletzt inhaftiert war und gegen Krebs kämpfte, was das Land und seine politische Landschaft nachhaltig prägen wird.

Alberto Fujimori, der ehemalige Präsident Perus, ist am Mittwoch im Alter von 86 Jahren in Lima verstorben. Er verbrachte die letzten Jahre seines Lebens im Gefängnis, nachdem er wegen Korruption und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden war. Seine Kinder gaben die traurige Nachricht bekannt und baten die Öffentlichkeit um Gebete für den Frieden seiner Seele.

Die peruanische Präsidentschaft bestätigte den Tod und drückte der Familie ihr Beileid aus. In einer offiziellen Mitteilung hieß es, dass man sich mit der Familie abstimmen werde, um die Wünsche für die Beerdigung des Ex-Präsidenten zu respektieren.

Gesundheitliche Probleme und Haftstrafe

Fujimori, der aus Japan stammte und in den 1990er Jahren mit autoritären Methoden regierte, hatte kürzlich eine schwere Krebserkrankung an der Zunge diagnostiziert bekommen. Dies war nicht das erste Mal, dass er gesundheitliche Rückschläge erlitt – bereits im Jahr 2018 wurde bei ihm eine Lungenkrebs-Diagnose gestellt. In den letzten Tagen verschlechterte sich sein Zustand zusehends, nachdem er erst im August eine Radiotherapie abgeschlossen hatte.

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Er verbüßte eine 25-jährige Haftstrafe wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die er während seines autoritären Regimes beging, darunter auch zwei Massaker an Zivilisten während des Kampfes gegen die maoistische Guerillagruppe „Sendero Luminoso“ in den frühen 1990er Jahren.

Am Mittag seines Todes war ein katholischer Priester bei ihm zu Hause, wo er mit seiner Tochter Keiko Fujimori lebte. Zuletzt wurde er am 5. September öffentlich gesehen, als er eine Klinik in Miraflores verließ.

Ein umstrittener Führer

Fujimoris politisches Erbe ist stark umstritten. Während einige ihn für seine wirtschaftlichen Reformen und die Bekämpfung der Guerillagruppen loben, erinnern sich andere vor allem an die Korruptionsskandale und die autoritären Methoden, mit denen er regierte. Analytiker beschreiben ihn als Vorreiter eines „autoritären und populistischen“ politischen Stils in Lateinamerika. Dieser Stil wurde von vielen anderen Regierungen, sowohl von links als auch von rechts, nachgeahmt.

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Seine Tochter, Keiko Fujimori, versuchte mehrfach, seinen politischen Einfluss weiterzutragen, scheiterte jedoch dreimal im Präsidentschaftswahlkampf. Am 14. Juli kündigte sie an, dass ihr Vater möglicherweise für die Wahl 2026 kandidieren würde, obwohl sie selbst aufgrund von Korruptionsvorwürfen unter Druck steht.

Im August verabschiedete das peruanische Parlament ein Gesetz, das die Verjährungsfrist für Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor 2002 verlängert, was auch Fujimori zugutekommen könnte. Dies geschah trotz einer Aufforderung der Interamerikanischen Menschenrechtskommission zur Einstellung des legislativen Verfahrens und könnte die rechtliche Lage vieler anderer Offiziere beeinflussen, die während des internen Konflikts in den 1980er und 1990er Jahren beschuldigt werden.

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