In München fand im August eine Konzertreihe der britischen Sängerin Adele statt, die die Stadt in ihren Bann zog. Zehn ausverkaufte Shows in der eigens für diese Veranstaltung geschaffenen Arena zogen über 70.000 Besucher pro Vorstellung an. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Events waren enorm, und während die Gastronomen über vollen Häuser jubelten, formulierten Umweltschützer scharfe Kritik an den klimapolitischen Folgen.
Adele gab am 31. August ihr finales Konzert, und damit endete eine beeindruckende Reihe von Auftritten, die der Stadt letztlich mehrere hundert Millionen Euro an zusätzlicher Wertschöpfung einbrachte. Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, sprach von einem „Sommermärchen“ für die Branche. Die Hotels und Restaurants in München und Umgebung profitierten erheblich von den anreisenden Fans, die nicht nur für Übernachtungen, sondern auch für Essen und Einkäufe reichlich Geld ausgaben.
Klimatische Bedenken und wirtschaftliche Gewinne
Obwohl die finanziellen Erfolge der Konzertreihe klar auf der Hand liegen, wecken sie auch kritische Stimmen. Der Wirtschaftsreferent der Stadt, Clemens Baumgärtner, hatte die finanzielle Bedeutung der Veranstaltungen im Voraus auf etwa eine halbe Milliarde Euro geschätzt. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, bestätigte, dass Gastronomie, Einzelhandel sowie Transportsektoren von den Internationalen Gästen profitierten, die oft mehrere Tage in der Stadt blieben.
Doch während sich die Kassen der Local Businesses füllten, rief die Konzertreihe auch Umweltbewusstsein auf den Plan. Julian Vogels, Botschafter des EU-Klimapakts, äußerte Bedenken hinsichtlich der ökologischen Auswirkungen von Adeles Entscheidung, in München statt in mehreren Städten zu spielen. „Auf den ersten Blick mag das nachhaltiger erscheinen, da die Veranstaltung an einem zentralen Ort gehalten wurde“, erklärte er. Doch bei genauerer Betrachtung, so Vogels, hätten sich die Reisewege der Fans durch eine Tournee in verschiedenen Städten wesentlich verringern lassen, was den CO2-Ausstoß reduziert hätte.
Eine Umfrage habe gezeigt, dass jeder vierte Besucher mit dem Flugzeug angereist sei, was im Hinblick auf den Klimawandel kritisch betrachtet werden müsse. Der Fokus auf München statt einer breiteren Tournee wurde als „klimapolitisches Fiasko“ beschrieben, dessen Auswirkungen über den Zeitraum der Auftritte hinausgehen könnten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Konzertreihe von Adele in München ein Schaufenster ökonomischen Erfolgs bietet, während gleichzeitig die Fragen des Klimaschutzes und umweltgerechten Reisens in den Hintergrund geraten. Die Gemüter der Münchner Bevölkerung sind gespalten – zwischen der Euphorie über wirtschaftlichen Aufschwung und den ernsten Mahnungen der Umweltschützer.
– NAG