München

Adele in München: Festivalstimmung oder enttäuschende Zuschauer?

Adele begeistert München – aber das Publikum bleibt hinter den Erwartungen zurück

Im August 2024 zieht die britische Sängerin Adele in München die Massen an. Als Teil von zehn Konzerten, die in der bayerischen Landeshauptstadt stattfinden, konnten Tickets für das Eröffnungskonzert am 2. August ergattert werden. Doch dieses Event wird nicht nur als Feier der Musik wahrgenommen, sondern auch als Spiegelbild eines bemerkenswerten Trends im Konzertbesuch.

Erwartungen an Live-Performances

Besonders in einer Zeit, in der Live-Entertainment zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind die Erwartungen an Konzerte hoch. Die 22-jährige Foto- und Videobloggerin Hanna Marie aus Berlin, die das Konzert besuchte und in ihrem Podcast „She’s talking“ darüber spricht, äußert ihre Enttäuschung über die Stimmung im Publikum. „Ich war ein bisschen enttäuscht“, so Hanna Marie. Die Besucher hätten nur sporadisch mitgesungen, was ihrer Meinung nach die Atmosphäre stark beeinflusste.

Ein Vergleich mit Taylor Swift

Hanna Marie zieht einen Vergleich mit der Performance von Taylor Swift, die in der Woche zuvor in München auftrat. „Sie tanzt wirklich dreieinhalb Stunden so durch“, sagt Hanna Marie über Swift und erklärt, dass Adele an diesem Abend sichtlich mit der Distanz der über 200 Meter langen Bühne zu kämpfen hatte. „Die kam so gar nicht klar mit der Distanz und Strecke, die sie während der Lieder manchmal laufen musste“, berichtet sie.

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Die Herausforderungen der Bühnenperformance

Trotz der Herausforderungen bei Adeles Performance lobt Hanna Marie die Sängerin für ihre Gesangskünste. „Es war trotzdem eine Meisterleistung“, bemerkt sie, auch wenn Adele in ihren Einsätzen gelegentlich verhaspelt war oder zu früh angefangen hat zu singen. Dies wirft die Frage auf, wie Live-Performances von Künstlern unter den Bedingungen großer Bühnen und Massen wahrgenommen werden.

Adele-Welt: Ein Erlebnis außerhalb des Konzerts

Abseits der Musik beeindruckt das Event auch mit der sogenannten „Adele-Welt“, die Besucher mit Angeboten wie Karaoke und einem Riesenrad anzieht. Dies zeigt, dass die Veranstaltungen rund um ein Konzert ebenso wichtig sind wie die Performance selbst. „Hier konnten wir das Fest mit einem Biergarten genießen“, freut sich Hanna Marie.

Ein gesellschaftlicher Trend: Konzerte als Gemeinschaftserlebnis

Die Diskussion über das Publikum wirft jedoch eine wichtige Frage zur Atmosphäre bei Live-Veranstaltungen auf. In einer Welt, in der gemein­schaftliche Erfahrungen durch Live-Entertainment gestärkt werden sollten, ist es bedenklich, dass nur wenige im Publikum aktiv mitmachten. Dies könnte auf ein allgemeines Phänomen hinweisen: Die Menschen scheinen zunehmend passivere Zuschauer zu werden, während die Kunst auf der Bühne verlangt, dass sie aktiv teilnehmen.

Schlussfolgerung: Ein Aufruf zur Teilnahme

Ein Konzert von Adele ist nicht nur ein musikalisches Ereignis, sondern auch ein kulturelles Erlebnis, das erst durch die ehrliche Beteiligung des Publikums lebendig wird. Hanna Marie schließt ihren Podcast mit dem Gedanken, dass sowohl Adele als auch Taylor Swift „Powerfrauen“ sind, die eine starke Präsenz auf der Bühne ausstrahlen, jedoch wünschen wir uns als Zuhörer eine aktivere Teilhabe. Musik verbindet, und es liegt an uns, diese Verbindung zu stärken.

– NAG

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