In Moosburg, ein besorgniserregendes Gesundheitsproblem: Der Kinderarzt Olaf Vorbeck hat am vergangenen Freitag seine Praxis geschlossen, ohne einen Nachfolger gefunden zu haben. Seit 19 Jahren betreute Vorbeck die kleinen Patienten der 20.000-Einwohner-Stadt, nun bleibt Moosburg ohne Kinderarzt. Trotz fleißiger Bemühungen, darunter rund 60 kreative Videos auf Instagram zur Nachfolgersuche, fand sich niemand, der die Praxis übernehmen wollte. In der Region droht eine ähnliche Entwicklung, da auch andere Städte von Versorgungsengpässen betroffen sind, wie die Merkur berichtet.
Die Lage spitzt sich zu: Eltern in Moosburg müssen nun weite Strecken zu den nächsten Kinderärzten in Erding, Freising oder Landshut zurücklegen, wobei viele Praxen bereits an ihren Kapazitätsgrenzen arbeiten. Dominik Ewald, Kinderarzt in Regensburg und Vorsitzender des Landesverbands der Kinder- und Jugendärzte, macht auf einen alarmierenden Trend aufmerksam: Über 26 Prozent der Kinderärzte in Bayern sind bereits über 60 Jahre alt, was die Situation in den kommenden Jahren weiter verschärfen könnte. Ewald warnt, dass die Bürokratie viele potenzielle Nachfolger abschrecke, und fordert flexiblere Strukturen für Weiterbildungsplätze in der Kinderheilkunde, um die Versorgung nachhaltig sicherzustellen.
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