Miltenberg

Pflege der Friedhöfe: Stadt kämpft gegen Wildwuchs und verwaiste Gräber

Massive Beschwerden von Grabbesitzern über wucherndes Gras und Unkraut auf leer stehenden Gräbern in Lohr führen zu einem dringenden Aufruf der Stadtverwaltung zur Pflege dieser Flächen, nachdem die2022/2023 trockenen Jahre und der aktuelle Regenüberschuss das Problem verstärkt haben.

In der Stadt Lohr gibt es immer mehr Sorgen um die Pflege der Friedhöfe. Ein Leser hat unserem Medienhaus von massiven Beschwerden anderer Grabbesitzer berichtet, die bei ihm aufgrund des wuchernden Bewuchses auf nicht belegten Gräbern vorstellig wurden. Auf den aufgegebenen Flächen breiten sich Gras und Unkraut aus und finden ihren Weg auf die gepflegten Gräber. Bei Anfragen an die Verwaltung erhielt der Betroffene lediglich Informationen über Personalprobleme des Bauhofs, die jedoch keine nachhaltigen Lösungen in Sicht bringen.

Wie die aktuelle Wetterlage den Zustand auf den Friedhöfen beeinflusst, spielt eine große Rolle. Im Gespräch mit Rathaussprecher Dieter Daus stellte sich heraus, dass die Jahre 2022 und 2023 insgesamt niederschlagsarm waren. Dies führte dazu, dass die Bepflanzung auf den ungenutzten Grabstätten teils stark eingegangen ist. Man versuchte zwar im Jahr 2022, neue Pflanzen nachzupflanzen, jedoch blieb der Erfolg aus, wie Daus anmerkt: „Die neuen Pflanzen sind im Jahr 2023 großteils wieder dürr geworden.“ Die beschränkten Niederschläge hatten also nicht nur Auswirkungen auf die anliegenden Gräber, sondern auch auf das allgemeine Pflegepersonal.

Aktuelle Bemühungen und Herausforderungen

Das Jahr 2024 hat sich als regenreich erwiesen und damit die Entwicklung einer dichten Vegetation begünstigt. Daus berichtet, dass insbesondere Wildkräuter in diesem Jahr stark gewachsen sind. Der Bauhof hat mittlerweile begonnen, sich intensiver um die Friedhöfe zu kümmern, besonders um den Altstadtfriedhof. Daus hebt hervor, dass dies zunächst eine Herausforderung darstellte: „Bis Juli hatte der Bauhof eine um drei Personen reduzierte Schlagkraft.“ Dennoch lässt die Stadtverwaltung verlauten, dass nun alle Stellen wieder besetzt sind und bis Ende nächster Woche alle leerstehenden Gräber gepflegt sein sollen.

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Für die Bürger gibt es jedoch eine Bitte um Verständnis, falls der Zustand der Gärtnereien nicht den allgemeinen Erwartungen entsprochen hat. „Gerade in letzter Zeit hat sich die Anzahl der nicht belegten Gräber auf unseren Friedhöfen kontinuierlich erhöht,“ so Daus weiter.

Innovative Ansätze zur Grabpflege

Ein weiterer Ansatz zur Problembehebung wird derzeit im Sendelbacher Friedhof getestet. Seit einem Jahr läuft hier eine Probephase in der Pflege nicht belegter Gräber. Anstatt traditionellem Mulch oder Bodendeckern wolle man Sandsteinschotter auftragen, um die Flächen sauber zu halten. Diese Maßnahme hat das Ziel, negative Auswirkungen auf benachbarte Gräber zu minimieren und das Gesamtambiente des Friedhofs zu verbessern. Daus betont, dass man die weitere Entwicklung dieser Grabstellen weiterhin beobachten werde.

Die koordinierten Anstrengungen, das Gesamtambiente der Friedhöfe in Lohr zu wahren, zeigen, dass man zwar mit Herausforderungen konfrontiert ist, gleichzeitig jedoch innovative Lösungen sucht, um sowohl die Pflege der Gräber als auch die Zufriedenheit der Grabbesitzer sicherzustellen. Die Entwicklung in den kommenden Wochen wird zeigen, wie die Maßnahmen fruchten und inwieweit die Verwaltung in der Lage ist, den Beschwerden der Bürger gerecht zu werden.

Für viele Bürger ist die Ordnung und Pflege der Friedhöfe nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch des Respekts gegenüber den verstorbenen Angehörigen. Daher bleibt es spannend zu beobachten, inwieweit die Stadt und der Bauhof den Herausforderungen gewachsen sind und die organisierten Maßnahmen tatsächlich zu einer Verbesserung führen werden.

– NAG

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