Bad Wiessee – Die Saurüsselalm, ein beliebter Hotspot am Tegernsee, steht im Kreuzfeuer der Kritik! Trotz eines zurückgezogenen Bauantrags, der einen Gerichtsprozess um die Hütte umging, wird hier weiterhin Trüffelpizza und Allgäuer Kässpatzen serviert. Die Grünen im Kreistag sprechen von einem „Schwarzbau“ und fordern ein Eingreifen des Landratsamts, das bisher untätig bleibt.
Die Vorwürfe gegen die Saurüsselalm sind schwerwiegend: Bis zu 15 Sonderveranstaltungen pro Jahr stören die Nachtruhe der Tiere im Landschaftsschutzgebiet. Naturschützer warnen, dass das Verhalten der Behörden einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen könnte. Angela Brogsitter-Finck von der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal erklärt: „Der Lebensraum der Tiere wird immer weiter okkupiert vom Menschen.“ Die Betreiber der Alm, Tanja und Martin Frühauf, wehren sich gegen die Vorwürfe und betonen, dass auch andere Hütten ähnliche Veranstaltungen durchführen.
Politische Spannungen und Vorwürfe
Die Grünen vermuten, dass der Bauunternehmer Franz Haslberger, der die Saurüsselalm betreibt, aufgrund seiner Verbindungen in der Region von den Behörden verschont bleibt. „Wir erleben seit 15 Jahren, dass er macht, was er will“, kritisiert Grünen-Sprecher Thomas Tomaschek. Das Landratsamt Miesbach hingegen weist die Vorwürfe als „reinen Aktionismus“ zurück und erklärt, dass nur Teile der Hütte formell illegal seien. Eine Wiedereröffnung nach dem 20. Dezember sei nur mit einer neuen Baugenehmigung möglich.
Am Montag wird Landrat Olaf von Löwis (CSU) alle Beteiligten zu einem Krisengespräch einladen, um einen Kompromiss zu finden. Doch die Naturschutzverbände sind entschlossen: „Die sollten nicht glauben, dass wir da jetzt klein beigeben, dafür haben wir zu lange gekämpft“, so Brogsitter-Finck. Der Streit um die Saurüsselalm könnte also noch lange nicht zu Ende sein!