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Bad Wiessee - Trotz eines zurückgezogenen Bauantrags und der damit verbundenen rechtlichen Probleme bleibt die Saurüsselalm bis zum 20. Dezember geöffnet und serviert weiterhin ihre beliebten Trüffelpizzen und Allgäuer Kässpatzen. Die Grüne-Kreistagsfraktion bezeichnet die Hütte als "objektiv einen Schwarzbau", da sie ohne gültige Baugenehmigung betrieben wird. Der Fraktionssprecher Thomas Tomaschek kritisiert scharf das Landratsamt Miesbach für sein Zögern, gegen die illegale Nutzung einzuschreiten.
Widerstand gegen die Saurüsselalm
Die Kritik an der Saurüsselalm kommt nicht nur von den Grünen. Der Verein zum Schutz der Bergwelt und die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal kämpfen seit 2022 rechtlich gegen die Alm. Sie befürchten, dass die zahlreichen Sonderveranstaltungen, die bis zu 15-mal im Jahr stattfinden, die Nachtruhe der Tiere stören und den Lebensraum der Wildtiere gefährden. Angela Brogsitter-Finck, die Vorsitzende der Schutzgemeinschaft, warnt, dass hier ein Präzedenzfall geschaffen wird, der anderen Almhütten Tür und Tor öffnet.
Die Betreiberin Tanja Frühauf verteidigt die Saurüsselalm und betont, dass auch andere Hütten ähnliche Veranstaltungen durchführen. Sie weist die Vorwürfe zurück, die Alm sei ein Luxusangebot für Reiche, und verweist darauf, dass das meistverkaufte Getränk in diesem Jahr ein Helles war.
Politische Spannungen und Vorwürfe
Die Grüne Fraktion vermutet, dass der Besitzer der Saurüsselalm, Bauunternehmer Franz Haslberger, aufgrund seiner Verbindungen und seines Einflusses in der Region von den Behörden verschont bleibt. Das Landratsamt Miesbach hingegen weist die Vorwürfe als "reinen Aktionismus" zurück und erklärt, dass die Hütte kein klassischer Schwarzbau sei, da nur Teile des Gebäudes nachträglich illegal wurden. Ein Kompromiss zwischen den Parteien wird für Montag angestrebt, doch die Naturschutzverbände sind entschlossen, weiter für ihre Anliegen zu kämpfen.
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