Im Forsthaus Valepp, einem neu renovierten Restaurant, gibt es derzeit viel Diskussion über die Preispolitik. Der Wirt Johannes Rabl sieht sich seit der Eröffnung zahlreiche Beschwerden über die hohen Preise ausgesetzt, die von einigen Gästen als übertrieben empfunden werden. Vor allem in sozialen Medien äußern Käufer ihr Unbehagen über die wahrgenommene Diskrepanz zwischen Preis und Leistung.
Die Lage des Forsthauses, das Rabl zusammen mit dem ehemaligen Fußballprofi Manuel Neuer in Erbpacht von den Bayerischen Staatsforsten übernommen hat, spielt hier eine wesentliche Rolle. Das Restaurant hat über sechs Millionen Euro in umfangreiche Renovierungsarbeiten investiert, um den Denkmalschutzvorschriften gerecht zu werden. Rabl erklärt, dass die Abgeschiedenheit des Forsthauses in der Nähe von Tegernsee und Spitzingsee besondere Herausforderungen für die Logistik mit sich bringt. Die Anlieferung von Lebensmitteln und anderen Waren gestaltet sich schwierig laut Rabl, da alles über enge Straßen transportiert werden muss.
Preisanpassungen und Kundenwünsche
Die anhaltende Kritik hat nun zu einer ersten Reaktion des Wirtes geführt. Rabl hat angekündigt, die Preise für einige Gerichte zu senken; so kostet das halbe Hendl jetzt 14,50 Euro, während es zuvor bei 19,50 Euro lag, allerdings nun ohne Kartoffelsalat angeboten wird. Diese Umstellung sei das Resultat der Analyse gängiger Praktiken in anderen Biergärten, in denen die Beilagen oft separat abgerechnet werden. Rabl hat zudem den Preis für ein Bier von 5,40 auf 4,90 Euro gesenkt, um der öffentlichen Debatte etwas Druck zu nehmen. Trotz dieser Anpassungen bleibt er jedoch überzeugt von der Wertigkeit seiner Produkte.
Besonders umstritten war der Preis für den Wurstsalat, welcher für 14,50 Euro angeboten wurde. Viele Gäste fanden den Preis für die verwendeten Zutaten, einschließlich der Lyoner, unverhältnismäßig hoch. Rabl kontert jedoch, dass er kein Fleisch aus Massenproduktion verwenden möchte, und hat den Preis schließlich um einen Euro auf 13,50 Euro reduziert.
Manuel Neuer und sein Beitrag
In der Diskussion um das Forsthaus Valepp spielt auch Manuel Neuer eine Rolle, selbst wenn er nicht als Betreiber oder Wirt agiert. Rabl hat dies in mehreren Erklärungen betont: Neuer sei ausschließlich an der Sanierung des Hauses beteiligt gewesen. Als alleiniger Wirt sei er für das kulinarische Angebot verantwortlich. Der Ex-Torwart kann nicht für die Preise der Speisen zur Verantwortung gezogen werden, erklärt Rabl.
Der Aufstieg des Forsthauses zu einem beliebten Ziel im Tegernseer Tal erfordert zusätzliche Investitionen in Infrastruktur, wie WLAN und verbesserte Wasser- und Stromversorgung. All dies mache die Preissetzung des Betriebs komplizierter und rechtfertige die Preise, die Rabl erhebt. Er betont, dass die hohen Kosten für den Betrieb auch durch Qualität und regionale Beschaffung von Lebensmitteln gerechtfertigt sind.
Trotz des erhöhten Drucks durch die Kritiker bleibt Rabl optimistisch: „Wir möchten unseren Gästen Qualität und Wertigkeit bieten. Wie andere Restaurants im Tegernseer Tal sind wir auf die Etablierung eines ansprechenden Angebots angewiesen“, sagt er. Die Anpassungen könnten dazu dienen, ein besseres Gleichgewicht zwischen den Erwartungen der Gäste und den realen Kosten zu finden, um die langfristige Zukunft des Forsthauses zu sichern.
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