Miesbach

Kulturherbst in Schliersee: Tracht und Tradition aus Bayern und Japan!

In Schliersee ist der Kulturherbst 2024 eröffnet worden, ein festliches Ereignis, das die lokale und internationale Kulturfeier vereint. In diesem Jahr steht die Ausstellung „‘s guade Gwand – Festtagstracht in Schliersee und Japan“ im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Diese besondere Ausstellung präsentiert die Vielfalt der Festtagstracht aus Bayern und Japan und bringt damit zwei reiche Traditionen zusammen.

Der Eröffnetag fand am Donnerstag im Saal des Heimatmuseums statt. Der Abend begann mit einem eindrucksvollen Programm, bei dem unter anderem jugendliche Plattler und ein Altschlierseer Trachtenpaar auftraten. Zu ihnen gesellten sich die Agatharieder Tanzlmusi sowie Gruppen mit traditionellem japanischen Kimono, die durch Schauteller mit fernöstlichen Süßigkeiten ergänzt wurden. Diese Kombination sorgte für ein spannendes Miteinander von bayerischer und japanischer Kultur und zeigte die lebendige Tradition des Ortes und des Gastlandes.

Ein Fest der Kulturen

Johannes Wegmann, der Chef des Schliersee Touristik Vereins, und Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer betonten die Bedeutung des Kulturherbstes für die Gemeinschaft. Wegmann unterstrich, dass die Vielzahl der kulturellen Stätten in Schliersee und die Leistungsverbindungen der örtlichen Künstler ohne teure Agenturen ein qualitativ hochwertiges Programm ermöglichen. Diese Initiativen fördern nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern schaffen auch wertvolle Begegnungen zwischen den Kulturen. Der Schirmherr des Kulturherbstes, Landrat Olaf von Löwis, begrüßte die Gäste in japanischer Sprache, damit ließ er die enge Verbindung zwischen Deutschland und Japan erahnen.

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Die Ausstellung zeichnet ein Bild davon, wie Traditionen durch den Austausch und die Mischung von Kulturen geprägt werden. Die Eröffnung war dabei von der Aufführung einer Kindergruppe des Schlierseer Trachtenvereins geprägt, die mit Tänzen und Schuhplattlern alle Zuschauer in ihren Bann zog. Dies brachte die Gäste noch mehr zusammen und schuf eine Atmosphäre der Gemeinsamkeit und des Austauschs.

Ein zentraler Aspekt der Ausstellung sind die eindrucksvollen Kimonos aus der Sammlung von Mae Rose Rossteuscher, die kunstvolle Gewebe zeigen und mit Elementen wie aufgemalten Landschaften oder floralen Motiven dekoriert sind. Diese Kimonos stehen in starkem Kontrast zu den detaillierten Trachtenfotos von Kathie Ausfelder. Der Ursprung dieser einzigartigen Kombination kam zustande, als Sibylle Strack-Zimmermann ihre Kollektion in Schliersee einbrachte. Das Resultat ist eine Ausstellung, die beide Kulturen miteinander verbindet und neue Perspektiven aufzeigt.

Wie Alexander Wandinger vom Trachteninformationszentrum des Bezirks Oberbayern erläuternd festgestellt hat, ist die Tracht nicht an starre Regeln gebunden. Sowohl in der bayerischen als auch in der japanischen Kultur gibt es vielfältige Möglichkeiten für Farben und Designs, die oft von den neuesten Trends beeinflusst werden. Wandinger, der selbst Liebhaber japanischer Kochkunst und Kulturen ist, hebt hervor, dass sowohl bayerische Dirndl als auch japanische Kimonos in der heutigen Zeit von Dynamik geprägt sind.

Besonders eindrucksvoll war der Beitrag von Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die mit einem persönlichen Rückblick auf ihre Schulzeit die Veränderungen in der Tracht verdeutlichte. „Auf meinen alten Klassenfotos haben wir Jeans an. Heute siehst du da Kinder in Dirndln und Lederhosen“, bemerkte sie und fügte hinzu, dass auch sie ein Schalkgewand trage, obwohl sie nicht verheiratet sei. Ihre Worte spiegeln die Entwicklung und die vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten von Traditionen wider.

Information und Zugang

Während des gesamten Kulturherbstes können Besucher das Schlierseer Heimatmuseum mit der Sonderausstellung „‘s guade Gwand“ gratis besuchen. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Freitag von 14 bis 16 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und dem vollständigen Programm des Festivals sind auf der offiziellen Website des Kulturherbstes zu finden.

Der diesjährige Kulturherbst bietet somit nicht nur eine Plattform für lokale Traditionen, sondern auch für den internationalen Austausch. Die Verbindung von bayerischer und japanischer Kultur setzt ein starkes Zeichen für die Werte von Vielfalt und Toleranz in der heutigen Zeit.

Quelle/Referenz
merkur.de

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