Die Gotzinger Trommel, ein historisches Relikt aus der Mordweihnacht von 1705, zieht derzeit alle Blicke im Lokschuppen Rosenheim auf sich! Dieses bedeutende Stück bayerischer Geschichte ist Teil der Ausstellung „Heldinnen & Helden“, die seit dem 8. März für die Öffentlichkeit zugänglich ist und bis zum 15. Dezember läuft. Ursprünglich im Heimatmuseum Schliersee aufbewahrt, wurde die Trommel nun der breiten Masse präsentiert und sorgt für Aufsehen.
Die Ausstellung, die sich normalerweise auf moderne Helden aus Comicverfilmungen konzentriert, hat sich bewusst entschieden, auch lokale Heldengeschichten zu erzählen. Jennifer Morscheiser, die Leiterin des Lokschuppens, erklärt: „Wir wollten auch bayerische Heldengeschichten erzählen wie die vom Schmied von Kochel.“ Die Gotzinger Trommel steht symbolisch für die Erinnerung an den Bauernaufstand und die Ungerechtigkeiten, die die Aufständischen erlitten haben. „Lieber bairisch sterbn, als wie kaiserlich verderbn“ – dieser eindringliche Satz auf der Trommel verdeutlicht die Entschlossenheit der Menschen, für ihre Überzeugungen zu kämpfen.
Ein Blick auf die Heldengeschichte
Obwohl die Trommel als Einzelstück vielleicht nicht die größte Anziehungskraft hat, wird die Geschichte der Sendlinger Mordweihnacht von den Besuchern gerne gehört. Thomas Forstner, der Kurator der Ausstellung, hebt hervor, dass die Gotzinger Trommel zusammen mit anderen Objekten die Vielfalt des Heldengedenkens illustriert. „Wir wollen zeigen, welche verschiedenen Formen es gibt, mittels derer Helden gedacht wird“, sagt er. Die jährlichen Gedenkveranstaltungen sind eine lebendige Erinnerung an die Geschehnisse von 1705 und stehen gleichberechtigt neben Denkmälern.
Die Helden-Ausstellung im Lokschuppen ist ein faszinierendes Thema, das die Menschen zum Nachdenken anregt: Was ist ein Held? Morscheiser betont, dass Heimatgeschichte mehr als nur Wissensvermittlung braucht. „Es geht um emotionalen Austausch und Wissensvermittlung“, sagt sie und verweist auf die Notwendigkeit, die Menschen anders abzuholen. Die kommende Ausstellung „Titanic – Zeit und Schicksal“ im Jahr 2025 verspricht, die Besucher erneut in ihren Bann zu ziehen und aktuelle Themen aufzugreifen.
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