Miesbach

Fledermausbeauftragte Dr. Nußstein: Einsatz für fliegende Nachtschwärmer

Im Interview mit Dr. Christina Nußstein, der Fledermausbeauftragten des Landkreises Miesbach, erfahren wir am 31. August 2024 am Föchinger Weiher, warum Fledermäuse als nützliche Insektenjäger unerlässlich sind und wie ihre Lebensweise bei geplanten Sanierungen berücksichtigt werden sollte.

Fledermäuse sorgen häufig für gemischte Gefühle in der Bevölkerung. Während einige Menschen noch immer an Mythen über blutsaugende Kreaturen festhalten, sieht Dr. Christina Nußstein, die Fledermausbeauftragte des Landkreises Miesbach, diesen kleinen Säugetieren mit großer Leidenschaft entgegen. In einem aufschlussreichen Interview beleuchtet sie die Bedeutung von Fledermäusen für das Ökosystem und die Herausforderungen, die mit ihrem Schutz verbunden sind.

Die 49-jährige Nußstein ist nicht nur als Rindertierärztin tätig, sondern bringt auch ihr Wissen und ihre Erfahrungen in die Rolle der Fledermausbeauftragten ein. Diese Funktion umfasst nicht nur die Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch die Beratung von Bürgern zu Fragen des Fledermausschutzes. Ihr Beruf und ihr Ehrenamt ergänzen sich, da sie oft mit Landwirten zusammenarbeitet und ihnen die Vorteile der fledermausfreundlichen Maßnahmen erklärt.

Die Tierärztin erläutert, dass Fledermäuse hauptsächlich Insekten fressen – sie können bis zu 30.000 von ihnen pro Nacht vertilgen. Dies macht sie zu natürlichen Schädlingsbekämpfern und trägt erheblich zur Reduzierung von Ungeziefer bei. Diese positiven Aspekte werden oft von Ängsten und Vorurteilen überschattet. „Weshalb es wichtig ist, Menschen über die tatsächlichen Gewohnheiten und Nutzen von Fledermäusen aufzuklären“, betont sie.

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Ein Beispiel für die Bemühungen um Aufklärung ist die Fledermausnacht, die am 31. August am Föchinger Weiher stattfinden wird. An verschiedenen Stationen können Interessierte mehr über die Lebensweise von Fledermäusen erfahren. Nußstein wird vor Ort sein, um ihr Wissen weiterzugeben und Vorurteile abzubauen.

Fledermäuse sind in Deutschland streng geschützt. Wenn beispielsweise Bauarbeiten anstehen, ist eine Beurteilung der Situation bezüglich vorhandener Fledermausquartiere notwendig. Nußstein ist hier als Ansprechpartnerin gefragt. Sie erläutert, dass viele Menschen nicht einmal wissen, dass sich Fledermäuse direkt in ihren Gebäuden oder unter ihren Dächern aufhalten können. Oft erfolgen Entdeckungen durch Zufall, wenn Schuppen oder Fensterläden geschlossen werden.

Nußstein kümmert sich auch um verletzte Fledermäuse und zieht Jungtiere auf, die aus ihren Quartieren gefallen sind. Ihre Motivation kommt aus einer tiefen Überzeugung für den Artenschutz, obwohl es unterschiedliche Meinungen zur Einzelpflege von Tieren gibt. Ihr Engagement zeigt sich nicht nur in der Pflege, sondern auch in der Sensibilisierung der Öffentlichkeit, wenn sie während ihrer Tätigkeit als Tierärztin die Möglichkeit hat, über ihre Erfahrungen zu sprechen.

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Die Arbeit von Dr. Nußstein verdeutlicht, wie wichtig ein Verständnis für Fledermäuse ist und welchen Einfluss die Aufklärung auf den Erhalt ihrer Lebensräume hat. indem sie Mythen aufklärt und die vielfältigen Nutzen von Fledermäusen thematisiert, fördert sie eine positive Einstellung zu diesen Tieren. Der Erhalt ihrer Habitate ist entscheidend für die Biodiversität und das Gleichgewicht in unseren Ökosystemen.

Durch die Kombination ihrer tierärztlichen Kenntnisse mit der Aufklärungsarbeit möchte Nußstein die Menschen ermutigen, sich aktiv für den Schutz der bedrohten Tierarten einzusetzen und zeigt damit, dass der Fledermausschutz auch einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Gemeinschaft leisten kann.

– NAG

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