Ein bewegendes Kapitel wird am Samstag, den 9. November, in Hundham aufgeschlagen! Um 9.15 Uhr brechen die festlich geschmückten Leonhardiwagen zur ersten Rundfahrt vor der Messe auf – und unter ihnen befindet sich ein ganz besonderer Wagen: ein detailgetreuer Nachbau der Hundhamer Leonhardikapelle. Diese beeindruckende Nachbildung, die mit echtem Putz und hölzernen Schindeln versehen ist, wurde in diesem Jahr restauriert und wird nun mit Stolz präsentiert.
Doch hinter diesem prachtvollen Bau steckt eine ergreifende Familiengeschichte! Elisabeth Schnell und ihr verstorbener Mann Manfred hatten sich geschworen, die Kapelle zu errichten, wenn ihr schwer erkrankter Sohn eine kritische Nacht übersteht. „Es hat in Strömen geregnet, als wir im Sanka in Richtung Rosenheim unterwegs waren“, erinnert sich Elisabeth an die dramatischen Stunden. Ein Notarzt kam gerade noch rechtzeitig, und trotz der düsteren Prognosen überlebte ihr Sohn. Diese glückliche Wendung führte zur Erfüllung ihres Gelöbnisses.
Ein Versprechen, das nie vergessen wurde
Vor 43 Jahren wurde die Kapelle schließlich erbaut, und die Erinnerungen daran sind lebendig geblieben. „Wir haben unser Versprechen gehalten“, betont Elisabeth Schnell. Ihr damaliger Mann und der Bergmann Nikolaus Zehetmeier waren die Baumeister, während ihr Schwager Klaus Schwaiger den Turm anfertigte. Die Kapelle wurde nie vergessen; sie war stets Teil der Familie. 2012 schenkte Elisabeth den Wagen der Gemeinde Fischbachau, damit die Kapelle dorthin zurückkehrt, wo sie hingehört. „Damit sie gefahren wird“, sagt sie, und genau das geschieht an diesem Wochenende, wenn die Tradition fortgesetzt wird!