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Dreharbeiten zu Woodwalkers II : Filmtrubel sorgt für Streit in Bayrischzell

Dreharbeiten zur neuen ZDF-Serie „Woodwalkers II“ in Bayrischzell sorgen für Aufregung: Technologie-Schiffe, geschützte Tiere und Beschwerden über Umwelteinwirkungen – die Idylle der Alpen wird zum Drehort für einen Konflikt zwischen Tourismus und Naturschutz!

Die idyllische Kulisse von Bayrischzell im Landkreis Miesbach zieht zunehmend Filmemacher an, die die atemberaubenden Landschaften für ihre Projekte nutzen möchten. Die Dreharbeiten für „Woodwalkers II“ haben jedoch für einen gewissen Unmut in der Gemeinde gesorgt. Mit einem großen Aufgebot an Technik, mehreren Fahrzeugen und sogar einem Bierzelt reisten die Filmemacher an, was nicht nur einen Logistikaufwand darstellt, sondern auch die Anwohner auf den Plan rief.

Generell sind Dreharbeiten in der Region sehr willkommen, da sie sowohl Aufmerksamkeit als auch potenzielle Besucher anziehen. So erfreute sich die Serie „Frühling“ mit Simone Thomalla großer Beliebtheit und lockte zahlreiche Fans nach Bayrischzell, die an den Dreharbeiten interessiert sind und sich in sozialen Netzwerken darüber austauschen. Dieses Interesse schätzte Bürgermeister Georg Kittenrainer, der jedoch auch die kritischen Stimmen nicht ignorieren kann.

Doppeltes Spiel – Lob und Kritik

Die Erfahrungen mit dem „Frühling“-Team seien weitestgehend positiv, sodass der Bürgermeister keine Bedenken äußert. Doch andere Filmproduktionen wie „Die Landarztpraxis“ werden von den Einheimischen weniger gern gesehen. Vor kurzem löste die Produktion von „Woodwalkers II“ Zustimmungen und Beschwerden aus, da die Dreharbeiten nicht nur für die Filmcrew, sondern auch für zahlreiche Wanderer und Radfahrer in der Umgebung zu einer Störung führten.

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„Woodwalkers“ basiert auf einer erfolgreichen Jugendbuch-Reihe von Katja Brandis, die sich um junge Menschen dreht, die sich in Tiere verwandeln können. Die Dreharbeiten fanden größtenteils in der Region Kloo-Ascher statt, einem beliebten Ort unter Wanderern, und die Verlagerung des alltäglichen Lebens für die Filmcrew führte zu Verärgerung bei den Anliegern.

Auflagen und Vorfälle

Für die Dreharbeiten wurden zahlreiche Fahrzeuge benötigt, darunter solche, die nicht nur Schauspieler und Crew transportierten, sondern auch technische Ausstattungen und zur Unterhaltung dienende Einrichtungen wie ein Bierzelt. Darüber hinaus waren auch Tierdarsteller wie Bisons, ein Uhu und ein Hund im Einsatz, was einige Passanten verunsicherte und zu Verwechslungen mit einem Wolf führte.

Die Beschwerden von Anwohnern landeten allerdings nicht direkt im Rathaus von Bayrischzell, sondern beim Landratsamt Miesbach, das daraufhin überprüfen ließ, wie es mit dem rechtlichen Status der verwendeten Tierarten bestellt ist. Während die Vorabinformationen zu den Dreharbeiten bereits bekannt waren, überraschte die Größe des Einsatzes die Behörden.

Das Landratsamt führte eine gemeinsame Begutachtung mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Forstverwaltung durch. Das Ergebnis stellte fest, dass es lediglich zu geringfügigen, oberflächlichen Schäden durch den Fahrzeugverkehr kam, die sich selbst wieder regenerieren können. Wichtige Lebensräume oder Biotope wären nicht betroffen gewesen.

Vorgegebene Auflagen wie die Austragung problematischer Standorte, insbesondere von besonders geschützten Bereichen wie Wasserfällen, mussten von der Filmcrew beachtet werden. Außerdem hatten die Bayerischen Staatsforsten zusätzliche Anforderungen an das Drehteam gestellt, um die Belastung der Natur zu minimieren, wodurch beispielsweise nächtliche Dreharbeiten eingeschränkt wurden.

Trotz der ernsthaften Bedenken, die die Dreharbeiten mit sich brachten, betrachtet der Landkreis Miesbach sich als attraktiven Standort für Filmproduktionen. Jedoch äußert Bürgermeister Kittenrainer, dass eine Grenze erreicht ist, wenn die Dreharbeiten im Außenbereich zu häufig oder belastend werden. „Ab und zu kann man das tolerieren. Wenn’s zu viel wird, wird’s kritisch“, merkt er an. Diese Debatte über die Balance zwischen wirtschaftlichem Nutzen und dem Erhalt lokalem Lebensumfeld wird auch in Zukunft ein wichtiges Thema in der Gemeinde bleiben.

Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.

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