Es ist ein Aufschrei, der durch den Landkreis Miesbach hallt! Die Bundeswehr nutzt ihre Karrieretrucks, um das wachsendes Interesse an militärischen Laufbahnen hautnah zu wecken. Wo einst vielleicht Skepsis herrschte, ist jetzt Aufbruchstimmung spürbar – und das im Schatten des Ukraine-Kriegs!
Oberstleutnant Thomas Weiß, der Frontmann des Kreisverbindungskommandos (KVK) Miesbach, bestätigt es: „Die Brigade 23 hat in den letzten zwei Jahren enormen Zuspruch erhalten!“ Ein beachtlicher Anstieg um 15 Prozent bei den Bewerbungen zeigt deutlich, dass sich die Sicht auf die Bundeswehr gewandelt hat. Die angespannten internationalen Lagen wirken eher als Katalysator denn als Bremse für das Interesse an einer militärischen Karriere.
Karrieretruck auf Rekrutierungstour
Die Bundeswehr ist nicht mehr zu übersehen – besonders bei Festen und Veranstaltungen zeigt sich der Karrieretruck in seiner vollen Pracht. „Wir waren erst kürzlich auf dem Veteranenfest in Weyarn!“, erzählt Weiß stolz. Dort überzeugten die Munition, die neuesten Technologien und das Gemeinschaftsgefühl. Die Reaktion der Leute? „Die Bevölkerung ist mehr als offen!“ Die Bundeswehr hat sich auf die moderne Rekrutierung eingestellt.
Doch während die Nachfrage boomt, sieht es im KVK selbst düster aus: Die Personaldecke ist nur zu 50 Prozent besetzt! „Wir brauchen Reservisten, aber die Zahl der Reservisten sinkt dramatisch seit der Abschaffung der Wehrpflicht“, mahnt Weiß. Das heißt, die selbst von der Armee geschätzten Veteranen-Veranstaltungen gewinnen rasant an Bedeutung, um neues Personal zu gewinnen.
„Wir müssen die Leute direkt ansprechen!“, ruft Weiß mit Entschlossenheit. Bei jedem Stop des Karrieretrucks wird um zukünftige Soldaten geworben. Und der Erfolg gibt ihnen Recht: Bereits zwei neue Anwerber konnten gewonnen werden!
Sicherheitsbedürfnis auf dem Prüfstand
Weiß macht keinen Hehl daraus, dass das Interesse an der Bundeswehr seit dem Ukraine-Krieg explodiert ist. „Die Sicherheitsbedenken der Bürger sind enorm gewachsen!“, stellt er fest. Wo die Uniform einst als weniger angesehen galt, wird sie in Bayern mittlerweile mit einem hohen Respekt betrachtet. „In anderen Ländern, wie der Schweiz oder Ungarn, wird unser Militär sogar noch mehr geschätzt“, so Weiß.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist die Wiedereinführung der Wehrpflicht – ein heißes Eisen nach den gegenwärtigen Herausforderungen. „Die Entscheidung zur Abschaffung war ein Fehler“, zeigt der Oberstleutnant sich überzeugt. Doch die moderne Bundeswehr verlangt nach Technikern und Ausgebildeten, eine Rückkehr zur Wehrpflicht könnte logistisch derzeit nicht umsetzbar sein. „Wir haben nicht einmal genug Betten in den Kasernen für eine massive Ausbildung“, sagt Weiß klar und deutlich.
Schnell wird klar: Die Bundeswehr steht vor enormen Herausforderungen, aber auch vor einer einmaligen Chance. Der Karrieretruck rollt durch den Landkreis und bringt nicht nur die Rekrutierung voran, sondern auch eine neue Ära der Wertschätzung der Soldatinnen und Soldaten in Bayern!
– NAG
