Weyarn, ein beschauliches Dorf, feierte am vergangenen Sonntag ein bemerkenswertes Ereignis: den 150. Geburtstag des Veteranen- und Reservistenvereins. Diese Feierlichkeiten sind nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch Anlass zur Reflexion über die bedeutende Rolle, die solche Organisationen in der Gesellschaft spielen.
Der Festgottesdienst: Ein Moment des Gedenkens
Zu Beginn der Feierlichkeiten fand ein Festgottesdienst im Klosterhof statt, bei dem die Teilnehmer durch Sonnenschirme vor der Hitze geschützt waren. Pater Ignatius appellierte in seiner Festpredigt an die Versammelten, die Geschichte lebendig zu halten und die Lehren aus der Vergangenheit nicht zu vergessen. „Die Menschen werden nicht gescheit“, eröffnete er die predigt mit einem Zitat von Erich Kästner, das die ständige Wiederholung von Konflikten in der menschlichen Geschichte kritisiert.
Die Verantwortung der Veteranen
Eine zentrale Aufgabe des Veteranen- und Reservistenvereins ist es, das Gedenken an gefallene Soldaten und die Schrecken der Kriege aufrechtzuerhalten. „Was unvorstellbar schien, hat sich millionenfach wiederholt“, betonte Pater Ignatius und erinnerte an die aktuellen Konflikte in der Welt, insbesondere die Situation in der Ukraine und Israel. Die Mitglieder des Vereins stehen nicht nur für die Anerkennung der Vergangenheit, sondern auch für den Frieden in der Gegenwart ein.
Ein Zeichen der Wertschätzung
Der Bürgermeister Leonhard Wöhr würdigte in seinem Grußwort die Bedeutung des Vereins, der als Mahner für Frieden und Demokratie fungiert. Er verwies auf den Wandel der Zeit; als der Verein 1874 gegründet wurde, stellte das Militär eine wichtige gesellschaftliche Säule dar. Heute hingegen, in einer Zeit mit weniger aktiven Soldaten, öffnete sich der Verein auch für zivile Mitglieder – ein Schritt, der die Relevanz und die Anpassungsfähigkeit des Vereins unterstreicht.
Die Feierlichkeiten: Gemeinsam in der Erinnerung
Der Höhepunkt des Festes war der Festzug, der am Kriegerdenkmal vorbei führte. Hier ehrten die Teilnehmer die Kriegstoten mit einem Defilee. Diese Aktivitäten unterstreichen die kollektive Verantwortung der Gemeinde, nicht nur zu feiern, sondern auch zu gedenken. Man fühlte den Zusammenhalt und die tiefen Wurzeln, die der Verein in der Gemeinschaft hat, ganz Weyarn war mobilisiert, um diesen besonderen Anlass zu begehen.
Ein Blick in die Zukunft
Die enormen Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft heutzutage steht, machen die Arbeit des Vereins umso wichtiger. In seinem Ausblick betonte Oberstleutnant Thomas Weiß, dass die Veteranenvereine unerlässlich seien, um die Politiker daran zu erinnern, welche Konsequenzen Fehlentscheidungen haben können. Das Gedenken und die Mahnung zur Verantwortung sind für die Sicherung des Friedens und der Freiheit von grundlegender Bedeutung.
Die Feierlichkeit in Weyarn zeigt, dass Erinnern und Gedenken Teil eines fortwährenden Prozesses sind, der sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart umfasst. Die Hartnäckigkeit des Veteranen- und Reservistenvereins ist daher nicht nur ein Zeichen der Tradition, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur Aufrechterhaltung einer friedlichen Zukunft.
– NAG