Am Donnerstag, dem 15. August, erleben viele Bürger Bayerns ihre Heimat durch den Feiertag Mariä Himmelfahrt auf besondere Weise. Doch wie sich zeigt, sind nicht alle Gemeinden gleichberechtigt in die Feierlichkeiten eingebunden.
Feiertagsregelung in Bayern: Ein Blick auf die Gemeinden
Das Landesamt für Statistik hat am Freitag in Fürth bekannt gegeben, dass in 1.704 von insgesamt 2.056 bayerischen Gemeinden Mariä Himmelfahrt als arbeitsfreier Tag gefeiert wird. Dies äußert sich durch die Überzahl der katholischen Gläubigen in diesen Regionen, die der Feiertagsregelung zugrunde liegt.
Berücksichtigt man die demografischen Daten, die auf dem Zensus von 2011 basieren, wird deutlich, dass der Feiertag vor allem in Ober- und Niederbayern weit verbreitet ist. Im Gegensatz dazu ist in vielen Gemeinden in Ober- und Mittelfranken der Donnerstag ein regulärer Arbeitstag. Besonders in den bayerischen Großstädten wie München, Augsburg und Würzburg ist der Feiertag gesetzlich verankert, während die mittelfränkischen Städte wie Nürnberg und Erlangen durch normale Öffnungszeiten gekennzeichnet sind.
Mariä Himmelfahrt: Ein historischer Feiertag
Der Ursprung von Mariä Himmelfahrt geht auf die Ostkirche zurück, wo das Fest bereits im Jahr 431 eingeführt wurde. In der römischen Kirche wird die Aufnahme Mariens in den Himmel, die in der Bibel nicht konkret beschrieben wird, seit dem 7. Jahrhundert gefeiert. Die Feier in Deutschland reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück.
Eine besondere Bedeutung hat dieses Fest durch das Dogma, das 1950 von Papst Pius XII. proklamiert wurde. Es besagt, dass Maria leibhaftig in den Himmel aufgenommen wurde, ein Privileg, das ihre herausragende Rolle im Christentum unterstreicht. Das Dogma ist ein unfehlbarer Lehrsatz, der mit höchster Autorität eingeführt wurde.
Bräuche und Traditionen im Süden Deutschlands
Mariä Himmelfahrt wird nicht nur als Feiertag wahrgenommen, sondern auch von tief verwurzelten Traditionen begleitet. In den katholischen Regionen Süddeutschlands, wo das Fest auch als „großer Frauentag“ bekannt ist, finden zahlreiche Bräuche statt. Insbesondere Lichterprozessionen und Kräuterweihen sind weit verbreitet. Hierbei werden bis zu 77 verschiedene Kräuter gesammelt, zu sogenannten „Buschen“ gebunden und im Rahmen eines Gottesdienstes gesegnet.
Der Blick in die Zukunft: Zensus und mögliche Veränderungen
Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen der Zensus 2022 auf die Feiertagsregelung in den bayerischen Gemeinden haben wird. Dieses Thema könnte zukünftig zu Anpassungen in den gesetzlichen Feiertagen führen und die aktuellen Gegebenheiten möglicherweise verändern, was für die bayerische Bevölkerung von erheblicher Bedeutung ist.
In Deutschland ist Mariä Himmelfahrt abgesehen von Bayern nur im Saarland ein gesetzlicher Feiertag. Die Bedeutung dieses Tages und die regionalen Unterschiede betonen die kulturelle Vielfalt und die religiösen Traditionen innerhalb des Landes.
– NAG