. Language: German. Title: „““Bald Arbeitsplätze auf Ackerland“““ Given Information: „““
Seit Anfang 2018 geplant, hätte das neue Gewerbegebiet, das verkehrsgünstig an der Kreisstraße AB 2 und in unmittelbarer Nähe zur B 26 und zur Autobahn 3 liegt (siehe Grafik), eigentlich schon Mitte 2021 in trockenen Tüchern sein können. Die Stellungnahmen waren gehört, alle Beteiligten über die Abwägung informiert worden. So will es das Bauplanungsrecht.
Besitzer stellte sich quer
Doch keines der Grundstücke war im Besitz der Gemeinde und einer der Grundstücksbesitzer stellte sich quer, wobei es unter anderem um Erschließungskosten ging, wie Bürgermeister Michael Dümig (SPD) im Gespräch mit dem Medienhaus Main-Echo bei einem Vor-Ort-Besuch berichtet. Die Verhandlungen gestalteten sich zäh und langwierig, doch nun sei man sich einig, sagt Dümig.
Die Grundstücke im östlich der Kreisstraße liegenden, rund 70.000 Quadratmeter großen Areal würden in Erbpacht an die Bauwerber vergeben, die Grundstücke im westlich der Kreisstraße gelegenen, knapp 30.000 Quadratmeter großen Bereich vermarkte der Eigentümer selbst.
Dass damit etwa die Hälfte des dortigen Ackerlands verloren geht, sieht nicht nur der Landwirt kritisch, der die Fläche gepachtet hat und spontan vor Ort vorbeischaut. Auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie der Bund für Umwelt und Naturschutz kritisierten in ihren Stellungnahmen die Flächenversiegelung und den Wegfall hochwertiger Ackerböden in dem Weiler namens Weyberhof.
Dümig kann die Kritik nachvollziehen, doch für ihn und die Verantwortlichen in Rathaus und Gemeinderat sei anderes wichtiger. Nein, nicht die Gewerbesteuereinnahmen, sagt Dümig. Es gebe mehrere ortsansässige Betriebe, die sich vergrößern wollten und aus Sailauf abzuwandern drohten. Diese wohnortnahen Arbeitsplätze wolle man erhalten und nach Möglichkeit weitere durch die Ansiedlung neuer Betriebe hinzugewinnen.
Bislang gebe es die Zusage eines Betriebs, dort zu bauen. Dass weitere Interessenten hinzukommen, daran zweifelt der Bürgermeister nicht: »Wir haben Anfragen ohne Ende im Rathaus.« Allerdings ist nicht jegliche Art von Gewerbe in dem Areal, das unmittelbar an das bereits bestehende Gewerbegebiet »Weyberhöfe« angrenzt, zugelassen. Logistikbetriebe sind beispielsweise ausgeschlossen, ebenso wie Bau-, Garten- und Möbelmärkte, SB-Warenhäuser, Lebensmittelvollsortimenter aller Art sowie Getränkefachmärkte.
Als Haupterschließungsstraße wird die AB 2 dienen, die im Zuge der Erschließung verlegt und verbreitert wird. Allerdings befürchten die Nachbarkommunen Laufach und Hösbach, dass auch der Verkehr in ihren Gemeinden durch das neue Gewerbegebiet zunehmen werde.
Ebenfalls verlegt wird die Zufahrt nach Steiger. Künftig müssen alle, die in den Bessenbacher Ortsteil wollen, durch das Sailaufer Gewerbegebiet fahren. Das wiederum missfällt einigen Bewohnern des rund 60 Seelen zählenden Weilers. Sie wollen »ihre Straße« behalten, wie sie schon vor anderthalb Jahren Sailaufs Bürgermeister Dümig in einem Gespräch mitteilten.
Auch fürchten sie, dass Lkw, die ins Gewerbegebiet wollen, bis nach Steiger fahren. Dümig sagte schon damals, dass er die Zufahrtsverlegung für eine Verbesserung halte, da die aktuelle Einmündung schlecht einsehbar sei. Ein weiterer Grund für die Straßenverlegungen ist der Radweg-Lückenschluss zwischen dem Kreisverkehr Weyberhöfe und dem Kreisverkehr Hösbach-Bahnhof, der vor allem von Radlern, die zwischen Sailauf und Bessenbach unterwegs sind, seit Jahren sehnlichst erwartet wird.
Wichtig für Radwegbau
Zumindest der erste Teilabschnitt zwischen Bahnbrücke und Autobahnbrücke, der durch das neue Gewerbegebiet führt, ist mit dem Satzungsbeschluss des Sailaufer Rats in greifbare Nähe gerückt: Er wird laut Dümig im Zuge der Erschließung mit Kostenbeteiligung des Landkreises gebaut. Für den zweiten Abschnitt von der Bahnbrücke in Richtung Sailauf stehen laut Landkreis-Pressesprecher Sven Simon noch Grundstücksverhandlungen an.
Voraussichtlich Ende des Jahres könne Konkreteres zum Bauablauf gesagt werden, aber grundsätzlich sei das Radwegprojekt mit dem Rats-Beschluss Sailaufs einen großen Schritt vorangekommen, so Simon. Auch Bürgermeister Dümig hofft, Ende des Jahres einen konkreten Zeitplan zu haben.
NINA-ANNA BECKMANN
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