Main-Spessart

Einnahmelücke bei der Gewerbesteuer: Stadt muss sparen!

Freudenberg kämpft mit einer dramatischen Haushaltslage: Trotz Einnahmeproblemen durch Gewerbesteuerrückzahlungen und steigende Kosten für Dienstleistungen bleibt die Stadt unter der Leitung von Bürgermeister Roger Henning optimistisch und sucht nach Einsparmöglichkeiten, während dringend benötigte Investitionen vorangebracht werden.

In Freudenberg präsentiert sich die finanzielle Lage der Stadt als zunehmend angespannt. Irina Friesen, die Leiterin des Fachbereichs eins, legte nun die Zahlen des Ergebnishaushalts vor, die teilweise alarmierende Hinweise auf eine Einnahmelücke geben. Von den für das Jahr anvisierten Steuereinnahmen in Höhe von rund 4,35 Millionen Euro wurden bis Mitte des Jahres lediglich 65,35 Prozent realisiert. Diese Zahl ist nicht überraschend, denn die jährlich fälligen Steuern wurden bereits zu Beginn des Jahres berücksichtigt.

Besonders hervorzuheben ist die Gewerbesteuer, die eine signifikante Einnahmelücke von etwa 20 Prozent des Haushaltsansatzes aufweist. Dies ist zum Teil auf die Anpassung der Vorauszahlungen aufgrund der aktuellen Konjunkturlage zurückzuführen, aber auch von festgesetzten Rückzahlungsforderungen, die die Stadt zusätzlich belasten. Eine zusätzliche finanzielle Unterstützung, die vom Bund im Rahmen der Flüchtlingspolitik für die Kommunen zugesagt wurde, steht bisher noch aus.

Steigende Kosten und Ausgaben

Während bei den Zuwendungen und Zuweisungen lediglich 47,5 Prozent der veranschlagten 4,3 Millionen Euro erzielt wurden, gibt es auch positive Nachrichten aus einem anderen Bereich: Bei den privatrechtlichen Leistungseinnahmen wurden bereits 106 Prozent der angesetzten rund 663.000 Euro erreicht. Dazu zählen Einnahmen aus Mieten, Gebühren für den Schiffsanleger sowie der Holzverkauf, der sich als besonders lukrativ erwiesen hat.

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Auf der Ausgabenseite zeigt sich ein anderes Bild. Die Personalkosten stiegen auf 2,68 Millionen Euro, wovon bis zum Stichtag bereits 54,8 Prozent ausgegeben wurden. Besonders ins Gewicht fallen die gestiegenen Kosten in den Bereichen Sachaufwendungen und Dienstleistungen, die mit 79,2 Prozent der geplanten 1,2 Millionen Euro bereits stark über dem Plan liegen. Diese Steigerung wird unter anderem durch die feucht-warme Witterung in diesem Jahr beeinflusst, was den Pflegeaufwand für Grün- und Erholungsanlagen erhöht hat.

Bürgermeister Roger Henning äußerte sich besorgt über die Entwicklung und warnte, dass die steigenden Kosten die Haushaltsmittel nahezu aufzehren könnten. Dies hat das Stadtoberhaupt dazu veranlasst, mögliche Einsparpotenziale zu überprüfen, etwa bei den Reinigungszyklen und der Grünpflege.

Investitionen unter finanziellen Druck

Bezüglich der Investitionen gab Henning einen Überblick über den aktuellen Stand. Einige Projekte haben bereits Fortschritte gemacht, allerdings belastet der erhöhte Eigenanteil aufgrund der erheblich gestiegenen Kosten den Haushalt zusätzlich. Diese Mehrkosten sind vollständig von der Kommune zu tragen, was die finanzielle Situation weiter kompliziert.

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Zahlreiche Projekte sind in der Pipeline: Die Kanalsanierung am Stadteingang Süd ist erfolgreich abgeschlossen, und die Spielgeräte für den Ebenheider Spielplatz sollen in Eigenleistung des Dorfes bis zum Frühjahr 2025 installiert werden. Zudem wurden die Lampen für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED in der Altstadt bestellt, und der Förderantrag für 2025 wurde ebenfalls eingereicht.

Die Bauarbeiten am Rathaus Rauenberg für die neuen öffentlichen Toiletten sind ebenfalls im Gange, und die Umstellung der Feuerwehr auf Digitalfunk ist abgeschlossen. Ein neues Notstromaggregat für das Sicherheitszentrum steht in dieser Woche zur Lieferung an, während die Beschaffung eines neuen Löschfahrzeugs läuft. Die große Baumaßnahme zur Umsetzung des Regenüberlaufbeckens ist ebenfalls im fortgeschrittenen Stadium.

Bis zum Stichtag wurden von den angesetzten 1,9 Millionen Euro bereits rund 500.000 Euro ausgegeben, und von den geplanten Fördermitteln in Höhe von einer Million Euro sind 440.000 Euro bereits geflossen. Trotz der angespannten Situation in Freudenberg zeigt die Stadtverwaltung Entschlossenheit, die Maßnahmen im Rahmen der Möglichkeiten ordnungsgemäß umzusetzen. Für detaillierte Informationen zu diesen Entwicklungen lohnt sich ein Blick auf die Artikel auf www.main-echo.de.

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