In Deutschland warten viele Geflüchtete verzweifelt auf ihre Arbeitsgenehmigungen! Während ukrainische Geflüchtete oft nach nur wenigen Wochen arbeiten dürfen, müssen andere bis zu einem ganzen Jahr auf ihre Anhörung und Genehmigung warten. Diese unerträgliche Wartezeit führt zu Isolation und Ungewissheit. Doch es gibt Hoffnung! Ehrenamtliche Tätigkeiten und Arbeitsgelegenheiten könnten der Schlüssel zur Integration sein!
Asylbewerber haben die Möglichkeit, sich in sogenannten Arbeitsgelegenheiten zu engagieren, die im Asylbewerberleistungsgesetz verankert sind. Hierbei können sie für 80 Cent pro Stunde bei kommunalen Aufgaben helfen. Bürgermeister Johannes Wagenpfahl aus Gräfendorf nutzt diese Möglichkeit bereits seit Jahren und lässt Asylsuchende beim Herbstschnitt der Friedhöfe mitarbeiten. „Diese Aufgaben helfen ihnen, ihre Fähigkeiten einzubringen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln“, so Wagenpfahl.
Ehrenamt als Ausweg
Doch nicht nur Arbeitsgelegenheiten bieten eine Perspektive! Der Naturpark Spessart setzt auf ehrenamtliches Engagement und hat bereits viele positive Erfahrungen gesammelt. Geschäftsführer Oliver Kaiser berichtet, dass die Bereitschaft der Einheimischen, sich ehrenamtlich zu engagieren, stark gesunken ist. „Von 50 angefragten Personen hat nur einer zugesagt“, klagt Kaiser. Daher wird gezielt auf geflüchtete Menschen zugegangen, um sie in die ehrenamtliche Arbeit einzubeziehen.
Die Ehrenamtspauschale von etwa zwölf Euro pro Stunde sorgt dafür, dass alle gleich behandelt werden, unabhängig von ihrer Herkunft. Allerdings sind die monatlichen Zahlungen auf 250 Euro gedeckelt, was bedeutet, dass man damit nicht reich wird, aber immerhin eine annähernd normale Entlohnung erhält. Die bürokratischen Hürden sind jedoch hoch! Jochum, Projektleiterin im Naturpark, musste wochenlang mit Ämtern kommunizieren, um die Ehrenamtspauschale für Asylbewerber zu klären.
Markus Rill vom Landratsamt Main-Spessart bestätigt, dass Geflüchtete unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus ehrenamtlich tätig sein können. Für Interessierte stehen Integrationslotsinnen und die Freiwilligenagentur „EMiL“ für Beratungsgespräche zur Verfügung. „Es steht den Geflüchteten frei, sich direkt an Vereine oder Organisationen zu wenden“, erklärt Rill.