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Hiobsbotschaft für Mitarbeiter von Bosch Rexroth in Unterfranken: Das Unternehmen hat einen Abbau von rund 240 Arbeitsplätzen angekündigt. Betroffen ist hauptsächlich der Standort Lohr am Main.
Die deutsche Industrie steckt in einer handfesten Krise. Insolvenzen, Personalabbau, Schließungen – aktuell vergeht kaum eine Woche ohne eine entsprechende Nachricht. Der Autozulieferer ZF hat einen massiven Stellenabbau angekündigt. Allein in Nürnberg könnten rund ein Drittel der Mitarbeiter ihren Job verlieren, befürchtet der Betriebsrat. Auch der Wunsiedler Industriehersteller ABM Greiffenberger trennt sich von circa 100 Angestellten, um Kosten zu senken. Nun setzt auch das Technologieunternehmen Bosch Rexroth den Rotstift an – im Werk im unterfränkisachen Lohr am Main (Landkreis Main-Spessart) sollen 240 Stellen wegfallen.
Die Bosch Rexroth AG existiert seit 2001, sie ist eine Tochter der Robert Bosch GmbH. Das Unternehmen ist im Bereich der Antriebs- und Steuerungstechnik tätig. Firmensitz ist Stuttgart, die Hauptverwaltung befindet sich in Lohr am Main. Wie viele Akteure Branche steht auch der Anbieter von Antriebs- und Steuerungstechnologien seit geraumer Zeit vor enormen Herausforderungen. Bereits im Frühjahr hatte Bosch Rexroth einen umfassenden Stellenabbau in Schweinfurt und Volkach angekündigt, eingespart werden sollten dort insgesamt bis zu 240 Stellen. Betriebsrat und Gewerkschaft zeigten sich daraufhin fassungslos.
Lohr am Main: Bosch Rexroth will sich von rund 240 weiteren Angestellten trennen
Eine ähnlich hohe Zahl an Beschäftigten soll jetzt ebenfalls andernorts gehen. Infolge sinkender Umsätze sieht sich der Industrieriese nach eigenen Angaben gezwungen, Kosten weiter zu senken und seine Personalkapazitäten anzupassen. „Dies führt bis Ende 2026 zu einem Abbau von rund 240 Stellen, hauptsächlich am Standort Lohr“, kündigt Bosch Rexroth in einer Meldung vom Dienstag (17. September 2024) an.
Als Auslöser für die Maßnahme nennt das Unternehmen unter anderem die globale Marktentwicklung im Bereich Fabrikautomation. „Aufgrund der konjunkturellen und geopolitischen Herausforderungen spürt Bosch Rexroth seit Mitte 2023 einen deutlichen Investitionsrückgang bei seinen Kunden, der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen“, teilt die Bosch-Tochter mit. Eine Erholung des Markts sei derzeit nicht in Sicht.
„Kurzfristige Maßnahmen wie Kurzarbeit werden bereits zum Ausgleich der konjunkturellen Schwäche genutzt, reichen aber nicht aus, um den strukturellen Rückgang zu kompensieren.“ Das Unternehmen senke daher seine Kosten im Bereich Automatisierung weiter, „um im hart umkämpften, langfristig aussichtsreichen Automatisierungsgeschäft wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben“, heißt es in der Verlautbarung.
Personalkosten werden an Umsatzniveau angepasst – Stellenstreichungen in drei Bereichen
Das Fabrikautomationsgeschäft soll künftig verstärkt auf die neue Produktplattform „ctrlX AUTOMATION“ ausgerichtet werden. Beabsichtigt sei außerdem, die Unternehmensorganisation „noch effizienter“ zu gestalten. Die Personalkosten sollen indessen an das Umsatzniveau angepasst werden. „Ziel ist es, die Stellen sozialverträglich abzubauen“, erklärt das Technologieunternehmen mit Blick auf den geplanten Stellenabbau, der vornehmlich den Standort in Lohr am Main betrifft. Die genannten rund 240 Arbeitsplätze sollen in den Bereichen Entwicklung, Verwaltung und Produktion entfallen.
Nach Firmenangaben hat Bosch Rexroth in Lohr zurzeit rund 5300 Mitarbeiter, davon circa 1400 im Bereich Automatisierung und Elektrifizierung. Obwohl die Lage aktuell angespannt sei, bleibe der Automatisierungsmarkt attraktiv und biete aus heutiger Sicht langfristig große Wachstumschancen. „Wir werden auch in der Zukunft in Produktinnovationen investieren“, wird Vorstandsmitglied Thomas Fechner zitiert, verantwortlich für den Geschäftsbereich Fabrikautomation. „Zur Finanzierung dieser Zukunftsinvestitionen müssen wir gleichzeitig im Bestandsgeschäft effizienter werden und Kosten einsparen.“
Beim Nürnberger Autozulieferer Leoni kommt es derweil zu einer großen Änderung: Der Eigentümer hat die Firma mehrheitlich nach China verkauft. Ein entsprechender Vertrag wurde am Dienstag unterzeichnet. Weitere Nachrichten aus dem Raum Main-Spessart gibt es in unserem Lokalressort.
Vorschaubild: © Bosch Rexroth
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