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Obsternte 2023: Hagel und Schorf belasten Bodolzer Obstbauern stark

Nach einem verregneten Frühjahr und einem heftigen Hagelschlag im Juni kämpfen Obstbauern aus Bodolz und Nonnenhorn mit Ernteausfällen und Schorfbefall, wobei sie teils teure Pflanzenschutzmittel einsetzen müssen, um eine akzeptable Ernte sicherzustellen.

Die Obstbauern in Bodolz und Umgebung stehen vor einer herausfordernden Erntezeit, die sowohl durch Hagel als auch durch feuchtes Wetter geprägt ist. Während Hagelschäden in einigen Regionen bereits erkennbar sind, kämpfen die Landwirte vor allem mit dem Pilzbefall, der durch das nasse Wetter begünstigt wird. In diesem Jahr gibt es gemischte Nachrichten über die Erträge und die Anstrengungen, die unternommen werden, um die Obsternte zu retten.

August Krenkel, ein Obstbauer aus Bodolz, beschreibt die Auswirkungen der Wetterbedingungen auf seinen Betrieb. Er berichtet, dass der Hagel im Juni nur leichte Schäden verursacht hat, die insgesamt bei etwa zehn Prozent liegen. „Es ist nicht weltbewegend“, so Krenkel optimistisch. Dennoch bleibt die Frage, wie sich die Wetterextreme auf die bevorstehende Apfelernte auswirken werden. Bei den Williams-Birnen scheint der Ertrag jedoch vielversprechend zu sein.

Die Herausforderung durch Schorf

Ein weitaus größeres Problem ist der Schorf, ein Pilzbefall, der durch die feuchte Witterung verstärkt wird. Krenkel betont, dass er einige Pflanzenschutzmittel einsetzen musste, um gesunde und verkaufbare Äpfel zu ernten. Dies ist nicht nur zeitaufwendig, sondern verursacht auch zusätzliche Kosten. Der Bewirtschaftungsdruck auf die Obstbauern erhöht sich durch diese Belastungen erheblich.

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Ein weiterer Obstbauer, Karl-Heinz Schäfler, der seine Plantagen auf dem Taubenberg hat, hebt hervor, dass er weitaus schwere Schäden durch den Hagel erlitten hat. „Gute 35 bis 40 Prozent sind restlos kaputt“, schätzt er. Trotz der schwierigen Umstände hat er auch Glück im Unglück; seine fruchtbaren Lagen erlaubten ihm frühere Interventionen gegen Pilzbefall, was bei vielen seiner Nachbarn aufgrund des nassen Bodens nicht möglich war.

Die Tatsache, dass Schäfler schneller Maßnahmen gegen mögliche Pilzinfektionen ergreifen konnte, hat ihm gestattet, die Folgekosten und das Risiko einer ungewissen Ernte zu minimieren. „Ich bin optimistisch, dass wir eine gute Ernte haben werden, sowohl in der Menge als auch in der Qualität“, sagt er voller Hoffnung.

Einsatz von Netzen zum Schutz

In Nonnenhorn hat Thomas Gierer eine clevere Strategie entwickelt, um seine Obsternte vor den Unwägbarkeiten des Wetters zu schützen. Er nutzt Netze, um seine Obstbäume vor Hagel zu schützen, was sich als äußerst wertvoll herausgestellt hat. Durch diesen Schutz blieben seine Kirschen, Aprikosen und Pfirsiche unbeschadet, während die reifen Zwetschgen den Hagel jedoch schadlos überstanden.

Dennoch gibt es auch hier Herausforderungen; während die reifen Früchte gut abschneiden, leidet die Ernte der unreifen Früchte unter den Auswirkungen des Hagels. „Bei den unreifen Obstsorten haben wir ordentlich Schaden“, berichtet Gierer. Ungeachtet der geringen Unannehmlichkeiten, die der Hagelschaden mit sich bringt, gelingt es ihm durch seine Protagonistenstrategien, einen Großteil seiner Ernte zu bewahren.

Er äußert sich auch zu den Diskussionen über den Einsatz von Fungiziden wie Folpan, die aufgrund regulatorischer Änderungen im Fokus stehen. „Ich habe mich entschieden, es zu vermeiden, auch wenn ich das Mittel nicht so kritisch sehe wie andere“, erklärt er und hebt die Notwendigkeit des Pflanzenschutzes hervor. Gierer hat trotz aller Bemühungen einige schorffreie Äpfel verloren, die nun schwer zu vermarkten sind. „Einen Apfel, der verschorft ist, kauft mir keiner ab“, fügt er resigniert hinzu.

Das Thema Pflanzenschutz wird auch von anderen Obstbauern, wie Andreas Willhalm, diskutiert. Er ist frustriert über die Einschränkungen und die laufenden Debatten, die seiner Meinung nach die Landwirte beschränken. Willhalm setzt sich für die Nutzung notwendigen Pflanzenschutzmittel ein, um die Qualität seiner Ernte zu sichern und die hohen Standards der Vermarktung zu erreichen.

Insgesamt zeigt sich, dass die Obstbauern in der Region nicht nur mit den Launen der Natur, sondern auch mit den Anforderungen der Vermarktung kämpfen müssen. Trotz aller Widrigkeiten gibt es jedoch auch einen Platz für Hoffnung und Zuversicht, dass die nachhaltigen Anstrengungen der Landwirte letztlich eine ertragreiche Ernte hervorbringen werden.

– NAG

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