Bezirkstagspräsident Henry Schramm und der bekannte oberfränkische Sternekoch Alexander Herrmann sorgten am Wochenende für Aufsehen: Das Wort „Schnerbfl“ wurde zum Oberfränkischen Wort des Jahres gekürt! Während der feierlichen Verkündung in Wirsberg unterstrichen sie die Bedeutung dieses einzigartigen Begriffs, der in der Region allgegenwärtig ist.
Was ist ein „Schnerbfl“? Es handelt sich um das abgebundene Endstück einer Wurst, das obere Ende eines Sackes, oder sogar um den Bettzipfel! Dieser skurrile Begriff hat jedoch auch eine sexuelle Konnotation und wird oft als Beleidigung verwendet. „Schnerbfl“ zeigt eindrucksvoll, wie lebendig und vielfältig die fränkische Sprache ist. Die Jury betonte, dass das Wort aus dem mittelhochdeutschen Verb „schnurpfen“ abgeleitet ist, was „sich zusammenziehen oder schrumpfen“ bedeutet. Es werden viele regionale Variationen verwendet, wie beispielsweise „Geschnärbf“ im Landkreis Kulmbach oder der „Kaffee-Schnörbfl“ in Arnstein.
Die bedeutende Jury
Die Auswahl des Wortes des Jahres wurde von einer Expertenjury getroffen, zu der unter anderem Dr. Almut König und Bertram Popp gehören. Florian Bergmann von der Öffentlichkeitsarbeit des Bezirks bestätigte die Fülle an spannenden Vorschlägen, die das Publikum einreichte. Ein besonders kurioses Wort war etwa „Flöhfangelesärbet“, das eine sinnlose, lange und frustrierende Arbeit beschreibt. Dieses Trendsprache spiegelt die fränkische Lebensart wider und zeigt, wie tief verwurzelt Dialekte hier sind. Immer wieder überrascht die Jury mit kreativen Begriffen, die den Sprachschatz enorm bereichern!