Landshut

Junger Niederbayer fällt auf WhatsApp-Liebesschwindel herein

Ein 20-jähriger Niederbayer aus Neufraunhofen wurde Opfer eines Love-Scamming im Internet, gab mehr als 2.000 Euro für bizarre Liebesbeweise aus und erstattete schließlich am 28. August 2024 Anzeige wegen Betrugs bei der Polizei in Vilsbiburg.

Ein junger Mann aus dem niederbayerischen Landkreis Landshut ist auf eine Betrugsmasche hereingefallen, die nicht nur Senioren, sondern auch jüngere Generationen betrifft. Während viele von uns ausschließlich von klassischem Online-Betrug gehört haben, ist die Realität brutal: Im digitalen Zeitalter nimmt die Anzahl der Betrügereien über Whatsapp und andere Messenger-Apps zu. In diesem speziellen Fall verwickelte sich der 20-Jährige in eine angebliche Liebesgeschichte, die ihn um mehrere Tausend Euro erleichterte.

Die Geschichte beginnt vor mehr als einem Jahr, als der junge Mann über WhatsApp einer attraktiven, unbekannten Frau begegnete. Über die Monate hinweg entfaltete sich eine intensiv geführte Online-Romanze. Die emotionale Achterbahnfahrt, die durch ständige Liebesbotschaften entstand, schien für den jungen Mann von großer Bedeutung zu sein. Doch schließlich forderte die unbekannte Geliebte von ihm sehr bizarre Liebesbeweise, was die ersten Alarmglocken läuten lassen sollte. Diese Beweise bestanden daraus, Torten zu zerschlagen – eine offensichtlich merkwürdige und außergewöhnliche Forderung!

Bizarre Forderungen und erschreckende Ausgaben

Für die auftraggebenden „Beweise“ ließ sich der junge Niederbayer nicht lumpen. Innerhalb kurzer Zeit gab er zwischen 2000 und 3000 Euro aus, um 20 bis 30 Torten zu kaufen, die er gemäß den Anweisungen seiner „Liebe“ vor der Kamera zerschlagen sollte. Jede Zerschlagung wurde akribisch dokumentiert, doch am Ende war nicht nur der süße Genuss vergangen, sondern auch der Großteil seines Geldes. Das könnte man fast schon als ein Stück Kunst bezeichnen. Warum allerdings jemand bereit ist, solche absurde Rituale durchzuführen, bleibt ein Rätsel.

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Doch das war erst der Anfang: Der junge Mann übermittelte der Frau auch Geschenke. Zu ihrem Geburtstag durfte sie sich über 700 Euro freuen. Dazu kamen noch Apple-Pay-Cards im Wert von 1600 Euro, die für den Kauf eines neuen Handys gedacht waren. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Mann in einer Welt gefangen, die sich nicht wirklich auf der Realität gründete, sondern ihm von einer Person entblößt wurde, die es wahrscheinlich nie gegeben hat.

Die Realität hinter Love Scamming

Erschüttert und verunsichert, beschloss er schließlich, sich Hilfe zu holen und erschien bei der Polizeiinspektion Vilsbiburg. Dort erstattete er Anzeige wegen Betruges. Sein Fall ist Teil einer weit verbreiteten Masche, die Experten als „Love Scamming“ bezeichnen. Bei dieser Methode handelt es sich häufig um organisierte Betrüger, die aus dem Ausland operieren. Die Täter nutzen gefälschte Profile in sozialen Netzwerken und Messenger-Apps, um Vertrauen zu erwecken und ihre Opfer schrittweise um Geld zu bringen.

Die Polizei hat nun Ermittlungen aufgenommen, um die Identität der Unbekannten – sofern es sich tatsächlich um eine Frau handelt – herauszufinden. Diese Art des Betrugs zeigt, dass Hilfsbereitschaft und das Streben nach menschlicher Verbindung in der digitalen Welt oft ausgenutzt werden.

In einer Zeit, in der das Online-Leben so verankert ist, werden nicht nur sensible Personen, wie ältere Menschen, zu zahlenden Opfern. Die Masche hat bereits viele Gesichter, und die Sensorik gegenüber elektronischen Botschaften ist oft unzureichend. Der Fall des jungen Mannes zeigt, dass Liebe auch in der modernen Welt Komplikationen mit sich bringen kann, die für viele Menschen gefährlich sind, noch lange nachdem der Bildschirm erloschen ist.

– NAG

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