Die Vorbereitung auf den Beitritt zum MVV-Tarifgebiet in den Landkreisen Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech schreitet voran. Am 1. Januar 2025 wird der MVV-Tarif in dieser Region eingeführt, was laut Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer des MVV, in vollem Gange ist. „Wir sind gut unterwegs“, sagte er und sieht momentan keine Hindernisse für die geplante Implementierung. Derzeit werden gerade die neuen Busnummern produziert, damit die öffentliche Verkehrsinfrastruktur reibungslos umgestellt werden kann.
Für die Fahrgäste bleibt vieles beim Alten: Der RVO wird weiterhin die meisten Buslinien betreiben, sodass sich das Reiseverhalten nicht ändern wird. Auch die Echtzeitinformationen über die Busabfahrten werden in Kürze bereitgestellt. Eine flächendeckende Ausstattung mit Fahrgastinformationstafeln an Haltestellen steht für die Bevölkerung jedoch noch auf der Liste der künftigen Verbesserungen. Während im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen bereits mehrere solarbetriebene Anzeigen installiert sind, haben die Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau bislang keine Schritte in diese Richtung unternommen.
Einfacher Zugang durch neue Technologien
Ein entscheidender Vorteil für die Bürger wird die neue MVV-App sein, die ab Januar verfügbar ist. Diese App ermöglicht es, den Fahrgastverkehr deutlich zu vereinfachen. „Dann muss man sich überhaupt nicht mehr mit den ganzen Tarifen auseinandersetzen“, stellt Rosenbusch klar. Die App wird die Möglichkeit bieten, bei Fahrtbeginn einfach nach rechts zu wischen und beim Ziel nach links, während im Hintergrund das günstigste Ticket für die zurückgelegte Strecke abgerechnet wird. Dieses benutzerfreundliche System wird nicht nur den Ticketkauf erleichtern, sondern auch als umfassender Routenplaner fungieren, der die erforderlichen Verbindungsdetails anzeigt.
Momentan läuft die Feinabstimmung zur Eingruppierung der Orte in die entsprechenden Tarifzonen. Während dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist, gibt es bereits Probleme, die geklärt werden müssen. Beispielsweise wurde in Penzberg darauf hingewiesen, dass Gemeinden, die weiter von München entfernt sind, in günstigere Zonen eingeteilt wurden. Rosenbusch informierte, dass der Freistaat striktere Regeln für die Zuschüsse zum öffentlichen Nahverkehr introduziert hat, sodass die neue Tarifstruktur nicht mehr als zehn Prozent unter den bisherigen Preisen liegen darf.
Die Beteiligung der Landratsämter an den Vorbereitungen wird von Rosenbusch als vorbildlich bezeichnet. Bei einem kürzlichen Treffen mit den Vertretern der Verwaltungen von Weilheim und Landsberg wurden die Vorteile des MVV-Beitritts für den Tourismus erörtert. So wird erwartet, dass der Schienenverkehr in die Gästekarten integriert wird, die vielen Gemeinden zur Verfügung stehen, um Touristen einen besseren Zugang zum öffentlichen Verkehr zu bieten.
Herausforderungen in Weilheim und Penzberg
Trotz der positiven Vorzeichen gibt es auch Herausforderungen, insbesondere in den Städten Weilheim und Penzberg. Hier wurden die nötigen Beitrittsbeschlüsse noch nicht gefasst. Befürchtungen, dass die kostenlosen oder stark subventionierten Stadtbusverbindungen nach dem Beitritt teurer werden könnten, sorgen für Unsicherheit. Rosenbusch ist sich bewusst, dass dies ein heikles Thema ist. Allerdings glaubt er, dass die Vorteile des Beitritts die möglichen Nachteile überwiegen: „Wenn der Beitritt nicht beschlossen wird, entstehen Löcher im Tarifgebiet, und die Verbindungen innerhalb der Städte werden nicht mehr in der App angezeigt.“
Das Argument, dass insbesondere Kinder und Jugendliche für den Schulbus zahlen müssten, findet bei Rosenbusch wenig Anklang. Viele Schüler erhalten bereits ein MVV-Ticket, das ihnen erlaubt, ohne zusätzliche Kosten bis nach Fürstenfeldbruck, München oder sogar bis zur österreichischen Grenze zu reisen.
Insgesamt wird der bevorstehende MVV-Beitritt nicht nur die Mobilität in der Region stärken, sondern auch den Zugang zu günstigen Transportmöglichkeiten für die Bevölkerung erleichtern. Die Vorbereitungen laufen, und es bleibt spannend, wie sich die Situation in den nächsten Monaten entwickeln wird. Für spezielle Informationen und Entwicklungen zu diesem Thema, sehen Sie den Artikel auf www.merkur.de.