Ein dramatisches Aufeinandertreffen zwischen den Gemeinden Schondorf und Utting und der Unteren Straßenbaubehörde im Landratsamt Landsberg sorgt für Aufregung! Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) hatte große Hoffnungen, dass an Weihnachten Tempo-30-Schilder an der stark befahrenen Schondorfer Ortsdurchgangsstraße aufgestellt werden könnten. Doch die Behörde hat diese Pläne nun durchkreuzt und lehnt die Geschwindigkeitsreduzierung ab. Die Empörung in den betroffenen Orten ist groß, denn die Gemeinden kämpfen seit Jahren um besseren Lärmschutz für ihre Anwohner.
Die Ablehnung der Tempo-30-Regelung ist ein schwerer Schlag für die Anwohner, die unter dem Lärm der bis zu 15.000 Fahrzeuge täglich leiden. Laut Gutachten sind in Schondorf 475 Menschen tagsüber und 247 nachts von Straßenlärm betroffen, während in Utting 326 tagsüber und 246 nachts unter der Lärmbelastung leiden. Die Straßenbaubehörde argumentiert, dass eine durchgehende Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h unzulässig sei und schlägt stattdessen passive Schallschutzmaßnahmen wie Schallschutzfenster vor. Herrmann ist empört: „Ich finde, es ist eine Unverschämtheit, wie hier argumentiert wird. Das Schutzbedürfnis der Menschen vor Lärm wird hinter das Recht der Kraftfahrer gestellt.“
Ein Kampf um Lärmschutz
Die Entscheidung der Behörde wird von Bürgermeister Florian Hoffmann (LWG) aus Utting ebenfalls scharf kritisiert. Er kann nicht nachvollziehen, warum die Zahl der betroffenen Anlieger als zu gering angesehen wird. Die Gemeinden haben sich rechtlichen Beistand von der Münchner Kanzlei AVR geholt, die bereits in ähnlichen Fällen erfolgreich war. Hoffmann ist kämpferisch: „Unser Anwalt geht ganz klar von der Umsetzbarkeit des Aktionsplans aus.“
In Anlehnung an die erfolgreiche Umsetzung eines Tempo-30-Abschnitts in der Nachbargemeinde Inning, wo ein ähnlicher Lärmaktionsplan durchgesetzt wurde, haben die Gemeinderäte von Schondorf und Utting beschlossen, Beschwerde bei der Regierung von Oberbayern einzulegen. Sollte dies nicht fruchten, sind die Gemeinden bereit, den Rechtsweg zu beschreiten und gegen ihre Dienstaufsichtsbehörde zu klagen. Der Kampf um Lärmschutz und die Gesundheit der Anwohner geht weiter!