Die Errichtung neuer Produktionsstätten ist ein wichtiges Signal für den deutschen Wirtschaftsstandort, besonders in einem Umfeld steigender Kosten und globaler Konkurrenz. Eines der neuesten Projekte in diesem Bereich ist das neue Werk des Familienunternehmens Progroup, das kürzlich in Petersberg in Betrieb genommen wurde.
Progroup setzt auf Heimatstandort
Am 9. August 2024 meldete Progroup den offiziellen Start der Produktion in ihrem neuen Werk, das sich zwischen den Gemeinden Petersberg und Höheischweiler befindet. Diese Entscheidung, in Deutschland zu investieren, zeigt, dass einige Unternehmen trotz wirtschaftlicher Herausforderungen an ihrem Heimatstandort festhalten und in hochmoderne Technologien investieren. Progroup, gegründet 1991 in Offenbach an der Queich, hat sich auf die Herstellung von Wellpappen für die Verpackungsindustrie spezialisiert und betreibt nunmehr mehrere Werke in Europa.
Herausforderung: Wenig neue Arbeitsplätze trotz großer Investition
Die Investition in Höhe von rund 90 Millionen Euro für die hochmoderne Produktionsstätte sollte eigentlich mehr Arbeitsplätze generieren. Doch in der Praxis zeigt sich, dass in der neuen Halle mit einer Fläche von etwa 30.000 Quadratmetern lediglich 60 neue Jobs entstanden sind. Ein Hauptgrund dafür ist die hochgradige Automatisierung: Viele Produktionsprozesse laufen ohne menschliches Eingreifen ab, was die Notwendigkeit von Arbeitsplätzen verringert. Progroup sucht jedoch weiterhin Personal, hauptsächlich in administrativen und logistischen Bereichen.
Bedeutung für die Region
Trotz der relativ geringen Zahl an neu geschaffenen Stellen bleibt die Inbetriebnahme des Werkes ein positives Zeichen für die Region. Die Schaffung von 60 Arbeitsplätzen stellt einen bedeutenden Beitrag zur lokalen Wirtschaft dar, insbesondere in der Gegend um Pirmasens. Dies zeigt, dass regionale Unternehmen versuchen, durch Investitionen die Wirtschaftskraft vor Ort zu stärken.
Im Herzen der Pfalz
„Wir verfolgen konsequent unseren Wachstumskurs und stärken mit dieser Investition weiter unsere Position auf dem Markt“, erklärt Maximilian Heindl, der CEO von Progroup. „Als Familienunternehmen mit Wurzeln in der Region ist das Werk ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Pfalz.“ Die Firma beschäftigt zurzeit insgesamt 1.720 Mitarbeiter und verzeichnete im letzten Jahr einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro.
Eine widerstandsfähige Wirtschaft
Das Beispiel von Progroup steht im Einklang mit dem Trend, dass einige Unternehmen versuchen, ihre Produktion nicht ins Ausland zu verlagern, sondern in Deutschland zu bleiben. Unternehmen wie Daimler Truck zeigen ebenfalls, dass es möglich ist, trotz erhöhten Kosten neue Werke zu bauen und somit Arbeitsplätze zu schaffen. Während die Unternehmen auf moderne Technologien setzen, zeigt sich ein Spannungsfeld zwischen Automatisierung und der Schaffung von Arbeitsplätzen, das für die Zukunft der deutschen Industrie von entscheidender Bedeutung sein wird.
– NAG