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Neuanfang in Kitzingen: Ex-Dortmunder finden ihr Glück im Landleben

Ehemalige Dortmunder Nicole Kräge und Manuel Schühle wagen einen mutigen Neuanfang in der 23.000-Einwohner-Stadt Kitzingen, um dem Verkehrsstress und Fluglärm ihrer Heimat zu entfliehen, was für sie nicht nur ein Wohnort-, sondern auch ein Jobwechsel bedeutete.

Die städtischen Herausforderungen in Dortmund haben die ehemaligen Einwohner Nicole Kräge und Manuel Schühle dazu veranlasst, einen mutigen Schritt in ihrem Leben zu wagen. Entschlossen, der Hektik und den Problemen einer Großstadt zu entfliehen, haben sie sich für einen Neuanfang in der malerischen Stadt Kitzingen entschieden, die nur 23.377 statt 612.065 Menschen beheimatet. Diese Entscheidung bringt zahlreiche Veränderungen mit sich, sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Bereich.

„Ich wollte einfach aus Dortmund weg“, betont Manuel Schühle, und trifft damit den Nagel auf den Kopf für viele, die in einem städtischen Umfeld leben. Besonders die ständigen Verkehrsstörungen und endlosen Staus haben ihn gestört. „Das bisschen Stau, was ich hier gesehen habe, ist ein Witz im Vergleich zu Dortmund“, fügt er hinzu. Auch Nicole betrifft dieser Aspekt: „Ich habe für zehn Kilometer schon mal fast eine Stunde gebraucht“, schildert sie frustriert. Mit diesen Erfahrungen im Hinterkopf strebten sie nach einer besseren Lebensqualität.

Emotionale Abschiedserlebnisse und berufliche Veränderungen

Die bevorstehende Veränderung kam jedoch mit einem emotionalen Abschied verbunden. Nicole Kräge erinnert sich an ihre letzte Arbeitswoche in Dortmund, die sie mit gemischten Gefühlen erlebte. „Ich habe meinen Job gekündigt, bei dem ich 24 Jahre war“, berichtet sie. Der Abschied wurde zu einem besonderen Ereignis: „Meine Kollegen haben eine Abschiedsfeier für mich organisiert und meinen Schreibtisch mit bayerischem Bier und Laugenbrötchen dekoriert. Das war wirklich toll“, sagt die 45-Jährige gerührt.

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Für Schühle verlief die berufliche Umstellung zunächst komplizierter. Er hatte ursprünglich geplant, als Quereinsteiger im Bereich Kfz-Mechatronik in Würzburg oder Kitzingen zu arbeiten. Trotz seiner 20-jährigen Erfahrung fand er kein passendes Angebot und wurde schließlich beim Wasserwirtschaftsamt in Aschaffenburg fündig – eine Position, die zu seinem beruflichen Hintergrund als gelernter Wasserbauer passt.

Im Gegensatz dazu hatte Nicole mehr Glück bei ihrer Jobsuche. Nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch am Freitag erhielt sie bereits am Montag die Zusage für eine Stelle in Eisingen, was ihr den Umzug erleichterte, da sie nah an ihrem Arbeitsplatz leben wollte. Kitzingen erschien beiden als ideale Wahl, während größere Städte wie Würzburg nicht in Frage kamen.

Kitzinger Erkundungen und kulinarische Vorlieben

Als das Paar erstmals durch Kitzingen fuhr, waren sie von der charmanten Stadt sofort angetan. „Guck mal, hier ist der schiefe Turm von Kitzingen“, bemerkte Kräge lachend. Bisher hatten sie keine Beziehung zur Stadt und Freunde wohnen vor allem in Nürnberg. Dennoch hindert dies die beiden nicht daran, sich auf ihr neues Leben zu freuen.

Was die kulinarischen Vorlieben betrifft, passen sie mit ihren Vorlieben hervorragend in die Region. „Wir haben Leberkäse, Laugenbrötchen und Laugenstangen schon immer gerne gegessen“, sagt Kräge. Besonders Laugenbrötchen fehlen ihnen jedoch in Kitzingen. „In den Bäckereien gibt es kaum welche! Das können wir nicht nachvollziehen,“ ergänzt Schühle. Auch gutes Besenbrot, eine Art Bauernbrot, vermissen sie.

Die ersten Wochen haben sie genutzt, um die Umgebung zu erkunden. Auch wenn sie keine großen Weintrinker sind, haben sie an der Laurenti-Messe und dem größten Weinfest Frankens teilgenommen. Schühle war überrascht über den Eintrittspreis, der ihm in Dortmund nicht geläufig war. Dennoch genossen sie die gesellige Atmosphäre. „Wir haben mit ein paar Leuten auf den Bänken gesessen und uns nett unterhalten“, beschreibt Kräge eine schöne Begegnung mit einer Ur-Volkacherin.

Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war der Besuch auf der Mondseeinsel. „Das Freibad dort ist wunderbar und sehr groß“, schwärmt Schühle. Seine Partnerin genießt die ländliche Idylle: „Ich finde das Ländliche schön, vor allem, wenn man eine größere Stadt in der Nähe hat.“ Das Fahrradfahren und die Möglichkeit, durch die wunderschöne Kreisstadt zu spazieren, machen ihre neue Heimat besonders reizvoll für die beiden.

Bezüglich seines Arbeitsweges nach Aschaffenburg betrachtet Schühle die Situation gelassen, lässt jedoch die Möglichkeit eines neuen Wohnorts offen, falls sich in Zukunft eine passende Stelle in der Nähe ergibt. Auch wenn die Rückkehr in eine Großstadt nicht auf der Agenda steht, sind sie zufrieden mit ihrem Neuanfang in Kitzingen und genießen die neue Lebensqualität, die ihnen der Umzug gebracht hat.

– NAG

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