Der deutsche Fußballkapitän Joshua Kimmich hat seine Bedenken über die politische Haltung der Nationalmannschaft während der FIFA-Weltmeisterschaft 2022 in Katar geäußert. In einem aufsehenerregenden Interview gestand Kimmich, dass die Protestaktion der Spieler, bei der sie sich vor dem ersten Gruppenspiel gegen Japan mit den Händen vor dem Mund ablichten ließen, um gegen das Verbot von pro-LGBTQ+-Armbändern zu demonstrieren, ein schlechtes Bild abgegeben hat.
Am 23. November 2022, in Doha, posierten die deutschen Spieler, um gegen die Drohung von FIFA, die Spieler zu sanktionieren, die politische Botschaften unterstützen wollten, zu protestieren. Kimmich, der auch für Bayern München spielt, erklärte, dass die Mannschaft nicht das gewünschte Gesamtbild vermittelt habe und dass die politischen Äußerungen den Spaß am Turnier beeinträchtigt hätten. „Es war eine herausragende WM in Bezug auf die Organisation“, so Kimmich. „Aber wir haben nicht alles richtig gemacht.“
Ein Blick in die Zukunft
Die Regrets von Kimmich kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da Saudi-Arabien als Gastgeber für die WM 2034 im Gespräch ist. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International haben bereits Bedenken geäußert, insbesondere hinsichtlich der Behandlung von Arbeitsmigranten auf Baustellen. Kimmich betonte, dass es wichtig sei, sich auch mit den eigenen Problemen in Deutschland auseinanderzusetzen, anstatt nur auf die Missstände in anderen Ländern zu zeigen.
„Wir als Land haben auch Probleme auf unseren eigenen Baustellen“, sagte Kimmich. „Es ist vielleicht gut, sich darauf zu konzentrieren.“ Er wünscht sich, dass die Spieler, die an der WM in zehn Jahren teilnehmen, sich auf den Wettbewerb konzentrieren können, ohne von politischen Themen abgelenkt zu werden. „Es ist unsere Pflicht, unser Bestes zu geben, wenn wir nominiert werden, denn wir werden an den Ergebnissen gemessen.“ Am Samstag spielt Deutschland gegen Bosnien und am Dienstag gegen Ungarn in der UEFA Nations League.