Der Bundesliga-Neuling Holstein Kiel steht vor einer bemerkenswerten Herausforderung: Am kommenden Samstag empfangen sie den Rekordmeister FC Bayern München. Diese Begegnung könnte man als ein Spiel zwischen David und Goliath beschreiben. Während das Starensemble aus München einen Marktwert von über einer Milliarde Euro aufweist, sind die „Störche“ mit einem Marktwert von knapp 50 Millionen Euro deutlich im Hintertreffen. Der Vergleich der beiden Teams in verschiedenen Schlüsselbereichen zeigt das enorme Ungleichgewicht auf.
Ein eindrücklicher Aspekt des Kaders stellt die Anzahl der Bundesliga-Einsätze dar. Holstein Kiel hat als Team insgesamt 349 Spiele absolviert. Der Spieler mit den meisten Einsätzen, Lewis Holtby, hat über 200 Spiele in der höchsten Liga auf dem Buckel. Im Gegensatz dazu hat der Kader von Bayern München beeindruckende 3.425 Bundesligaspiele vorzuweisen. Der absolute Erfahrungswert hier liegt bei über 253.000 Minuten auf dem Spielfeld, was den Unterschied mehr als deutlich macht.
Bundesliga-Tore im Vergleich
Die Torstatistik ist ebenso aufschlussreich. Kieler Spieler haben zusammen 34 Tore erzielt, wobei Holtby mit 26 Treffern den Hauptanteil beiträgt. Dies steht in starkem Kontrast zu den 536 Toren, die das Bayern-Team in seiner Geschichte erzielt hat. Unter diesen Toren sind 150 von Thomas Müller, der zuletzt mit seinem 710. Pflichtspieleinsatz zum Rekordspieler des Vereins wurde.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die internationale Erfahrung der Spieler. Holstein Kiel kann nur auf 27 A-Länderspiele blicken, wobei der polnische Neuzugang Tymoteusz Puchacz den Großteil beiträgt. In der Zwischenzeit hat der gesamte Kader von Bayern München sagenhafte 1.022 Länderspiele absolviert, einschließlich der 131 Einsätze von Müller für die deutsche Nationalmannschaft. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in den Erfolgen wider.
Marktwerte und Gehälter
Der Marktwert der beiden Teams könnte nicht unterschiedlicher sein. Holstein Kiel hat einen Gesamtmarktwert von etwa 47,8 Millionen Euro, was einen durchschnittlichen Wert pro Spieler von rund 1,8 Millionen Euro ergibt. Im Gegensatz dazu sprengen die Spieler von Bayern München die Milliardenmarke mit einem Gesamtwert von über 1,06 Milliarden Euro. Hier liegt der durchschnittliche Marktwert eines Bayern-Spielers bei unglaublichen 44,5 Millionen Euro.
Auch in Bezug auf die Gehälter gibt es einen gewaltigen Unterschied. Kiel gibt in dieser Saison insgesamt 8,13 Millionen Euro für die Gehälter seiner Spieler aus, was einem durchschnittlichen Gehalt von etwa 290.000 Euro pro Spieler entspricht. Bayern München hingegen bezahlt seinen Profis rund 267 Millionen Euro, was einem statistischen Durchschnitt von 8,6 Millionen Euro pro Spieler entspricht. Es ist offensichtlich, dass die Finanzkraft der beiden Vereine stark divergiert.
Betrachtet man zudem die Einnahmen aus TV-Geldern, so erhält Holstein Kiel in dieser Saison 31,5 Millionen Euro, während Bayern München aufgrund seiner erfolgreichen Geschichte und weltweit hohen Popularität rund 100 Millionen Euro einnimmt. Auch die Einnahmen aus dem Trikotsponsoring liegen weit auseinander: Kiel kassiert 1,5 Millionen Euro pro Saison, während die Bayern satte 50 Millionen Euro erzielen.
Die Mitgliederzahlen unterstreichen ebenfalls den enormen Unterschied zwischen den beiden Vereinen. Holstein Kiel zählt derzeit etwa 10.000 Mitglieder, während die Münchener mit 360.000 Mitgliedern eine unübertroffen große Fangemeinde vorweisen können. Dies knüpft an die tief verwurzelte Tradition und den Erfolg des Klubs an.
Trainer Marcel Rapp von Holstein Kiel bringt es auf den Punkt: „Es wird Zeit, dass wir mal Punkte holen.“ Für die Kieler wird dieses Spiel eine Möglichkeit sein, sich gegen die Besten der Liga zu beweisen. Die Konfrontation mit Bayern München ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine satte Gelegenheit, sich im Fußballzirkus zu positionieren und vielleicht den ein oder anderen Punkt zu ergattern, während man die Diskrepanz in Erfahrung und Erfolg zur Kenntnis nimmt.