Kempten (ots)
Die Bundespolizeiinspektion Kempten hat kürzlich ihre Jahresbilanz für 2023 veröffentlicht und dabei eine Vielzahl von Fakten über grenzpolizeiliche Aktivitäten offengelegt. Im Bereich zwischen Bodensee und dem Ammergebirge lag der Fokus auf der Bekämpfung illegaler Einreisen und dem Ergreifen von Schleusern. Die Zahlen zeigen, dass die Behörde in diesem Jahr 1.819 unerlaubte Einreisen, einschließlich der Versuche, registrierte. Dies stellt einen stabilen Wert im Vergleich zum Vorjahr dar, als 1.807 ähnliche Fälle verzeichnet wurden.
Ein markanter Aspekt dieser Statistiken ist die Herkunft der Migranten. Der Großteil stammte aus Syrien, Afghanistan und der Türkei, wobei eine erhebliche Anzahl dieser Einreisen über Fernreisebusse stattfand. Fast die Hälfte der unerlaubten Einreisen wurde an dem Grenzübergang Hörbranz (BAB 96) festgestellt, der sich als Schlüsselstelle für die Kontrolle erwies.
Schleuseraktivitäten
Die Ermittlungsergebnisse der Kemptener Bundespolizei zeigen ebenfalls einen aktiven Ansatz zur Bekämpfung des Menschenschmuggels. Im Jahr 2023 wurden 105 Schleuser gefasst, ein leichter Rückgang im Vergleich zu 120 im Vorjahr, während die Zahl der illegal transportierten Migranten ebenfalls zurückging. Die Festnahme eines türkischen Schleusers, der am 3. November mit einem überfüllten Fahrzeug verunglückte, verdeutlicht die gravierenden Risiken, die Migranten und ihre Schleuser eingehen. Bei dem Unfall wurden alle sieben Insassen verletzt und zur Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Ein weiteres wichtiges Element der Bilanz ist die Zunahme von Urkundendelikten. Die Bundespolizei erstellte 177 Anzeigen wegen gefälschter oder manipulierter Dokumente im Jahr 2023. Ein Großteil dieser Fälle konzentrierte sich auf die BAB 96.
Fahndungsergebnisse und herausragende Fälle
Die Fahndungserfolge der Polizei sind ebenfalls bemerkenswert. Insgesamt wurden 1.290 Fahndungstreffer erzielt, was einer Steigerung im Vergleich zu 1.228 im Vorjahr entspricht. Diese Zahl schließt Haftbefehle und Aufenthaltsermittlungen ein, wodurch die Effizienz der Polizei in der Region hervorgehoben wird.
Zu den herausragenden Ereignissen des Jahres zählen mehrere aufsehenerregende Einsätze: Zwei große Festnahmen in Lindau, wo 30 Migranten in Gewahrsam genommen wurden, oder die Aufdeckung lebensgefährlicher Bedingungen bei der Einschleusung von vier Kindern in Füssen. Besondere Erwähnung finden auch Vorfälle wie das Ergreifen eines gesuchten Schleusers, der vier Jahre nach seiner Tat festgenommen wurde, sowie die Sicherstellung gefährlicher Drogen. Es wurde ebenfalls ein polizeibekannter Mann, der mit einem umfangreichen Arsenal an Waffen, darunter vier halbautomatische Gewehre, aufgegriffen.
Die Bilanz der Bundespolizeiinspektion Kempten für 2023 erweist sich somit als eine Momentaufnahme der Herausforderungen und Erfolge in der grenzpolizeilichen Arbeit und dokumentiert die anhaltenden Bemühungen um Sicherheit an der Grenze.
– NAG