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Artenvielfalt in Kempten: Mensch und Tier im urbanen Miteinander

Am 17. August 2024 fand im ReglerHaus in Kempten ein Bewegter Donnerstag statt, bei dem Experten wie Christoph Wegner, Gerti Epple und Thomas Blodau über die wichtige Beziehung zwischen Mensch und Tier im urbanen Raum diskutierten, um Bewusstsein für die drastisch rückläufige Artenvielfalt und die dringende Notwendigkeit einer naturnäheren Stadtgestaltung zu schaffen.

Der Bewegte Donnerstag im ReglerHaus in Kempten war ein Anlass, um die Beziehung zwischen Mensch und Tier im städtischen Raum näher zu beleuchten. Die Veranstaltung fand am 17. August 2024 statt und war Teil eines Kunst-am-Bau-Projekts von Rahel Seitz mit dem Titel „Von Hühnern, Menschen und neuen Verbündeten“. Dies wirft die grundlegende Frage auf, wie wir als Gesellschaft mit der Natur und Tierwelt in unseren Städten umgehen.

Wachsende Herausforderungen für die Biodiversität

Ein zentrales Thema des Abends war der dramatische Rückgang der biologischen Vielfalt. Thomas Blodau, Vorsitzender der örtlichen Gruppe des Bundes für Vogel- und Naturschutz, berichtete über alarmierende Zahlen: Über 50 Prozent der Vogelarten in Bayern seien in den letzten 30 Jahren verschwunden, was auf den Rückgang der Insektenpopulation zurückzuführen ist. Dies ist ein besorgniserregender Trend, der nicht nur die Tierwelt, sondern auch die menschliche Lebensqualität beeinträchtigen könnte.

Zukunftsweisende Initiativen zur Förderung der Artenvielfalt

Ein weiterer Punkt der Diskussion war der Bedarf an mehr Naturverständnis und kreativem Umgang mit urbanen Räumen. Christoph Wegner, ein engagierter Gartenlandschaftsbauer, präsentierte eine Initiative für mehr Wildblumen und natürliche Rückzugsorte für Tiere in Städten. Er betonte, dass wir durch die Schaffung von mehr „wilden“ Flächen das Verhältnis zu sowohl Wildtieren als auch Nutztieren verbessern können.

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Die Rolle der Gemeinschaft und Eigenverantwortung

Gerti Epple, Wildkräuterfrau und Umweltexpertin, hob die Bedeutung von Eigenverantwortung hervor. Sie appelierte an die Bürger, sich aktiv für die Natur einzusetzen, wie sie es in einem Gemeinschaftsgarten getan hat. Der Ansatz der „Allmende“, bei dem Gemeinschaftsflächen von den Stadtbewohnern eigenverantwortlich gepflegt werden, könnte ein Schlüssel zur Wiederbelebung urbaner Biodiversität sein.

Urbane Raumpflege und Taubenschutz

Ein weiteres Thema war die Etablierung eines neuen Vereins, der sich um die Stadttauben in Kempten kümmern möchte. Durch betreute Fütterung und gezielte Maßnahmen soll die Gesundheit der Tiere verbessert und ihre Population besser gesteuert werden. Diese Initiative soll nicht nur den Tauben helfen, sondern auch die Sauberkeit und Ordnung in der Stadt fördern.

Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Stadtverwaltung

Den Teilnehmern war klar, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung und den städtischen Behörden notwendig ist, um das gestiegene Interesse an Biodiversität in Kempten weiter zu fördern. Thomas Blodau merkte an, dass die Stadtverwaltung in den letzten Jahren bereits positive Schritte unternommen hat, um den Rückgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken. Doch der Weg bleibt steinig, zumal der Großteil der gesetzten Indikatoren für mehr Artenvielfalt noch nicht die gewünschten Ergebnisse zeigt.

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Der Abend im ReglerHaus stellte somit nicht nur die Herausforderungen der Artenvielfalt in den Mittelpunkt, sondern auch den Optimismus und den Willen der Kemptener Bürger, aktiv zum Schutz der Natur beizutragen. Die Frage bleibt, wie eine sensibilisierte Gesellschaft letztendlich zurück zu einer harmonischen Koexistenz mit der Natur finden kann.

– NAG

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