Die Berufung von Sandra Gassert in das evangelische Militärpfarramt in Altenstadt ist nicht nur ein persönlicher Karriereschritt, sondern steht auch symbolisch für den Wandel und die Herausforderungen in der Militärseelsorge. Am 17. August 2024 fand in der Basilika Altenstadt eine feierliche Einsegnung statt, die mit einem besonderen Augenmerk auf die Notwendigkeit einer seelsorgerischen Begleitung in Krisenzeiten durchgeführt wurde.
Ein neuer Aufgabenbereich
Die Einsegnung von Sandra Gassert durch Militärbischof Bernhard Felmberg sowie weiteren Beteiligten stellt einen klaren Hinweis auf die Umstrukturierungen innerhalb der Militärseelsorge dar. Zuvor war der Standort Murnau, der ursprünglich Gassert zugeordnet war, an das Militärpfarramt Mittenwald übertragen worden, während sie nun für Kaufbeuren zuständig ist.
Ein reichhaltiger Erfahrungshorizont
Gassert bringt eine fundierte Erfahrung aus verschiedenen Bereichen der Seelsorge mit. Sie ist seit 2001 im Kirchendienst tätig und hat viel Zeit in der Notfallseelsorge sowie als Sonderseelsorgerin für Einsatzkräfte verbracht. Ihre Vorgeschichte als Polizistin ermöglicht es ihr, den psychischen und emotionalen Stress, den Soldaten erleben können, zu verstehen und empathisch zu begleiten.
Lebensumstände und Engagement
In ihrem privaten Leben ist Sandra Gassert tief in der Gemeinschaft verwurzelt. Mit ihrem Mann Klaus Dinkel-Gassert und ihren Kindern lebt sie in Marktoberdorf, wo ihr Mann als Pfarrer tätig ist. Gassert engagiert sich zudem ehrenamtlich in regionalen und überregionalen Notfallseelsorge-Diensten seit 1997, was ihr Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen in Krisensituationen weiter vertieft.
Die Rolle von Freiheit und Verantwortung
In dessen Einführungsansprache thematisierte der Militärbischof die Bedeutung von Freiheit, die er als ein Konzept betrachtete, das immer mit Verantwortung einhergeht. Sandra Gassert nahm die Botschaft auf, indem sie darauf hinwies, dass sie einen bewussten Weg eingeschlagen hat, um den Soldaten mit ihrer Seelsorge zur Seite zu stehen. Sie kennt die Herausforderungen und die „Grauzonen zwischen Gut und Böse“, die viele Menschen täglich konfrontieren müssen.
Positive Resonanz in der Gemeinschaft
Im Anschluss an die Zeremonie waren die Anwesenden voller Erwartungen an die zukünftige Zusammenarbeit. Während der offiziellen Grußworte drückte der Kommandeur, Oberst Thorsten Milewski, seine Freude über die neue Zusammenarbeit aus. Auch der Bürgermeister von Schongau, Falk Sluyterman, und andere Lokalpolitiker zeigten sich interessiert und unterstützend gegenüber Gasserts Ankunft in der Gemeinde.
Ein neuer Anfang in Altenstadt
Mit Gasserts Ernennung wird ein neuer, frischer Wind in das evangelische Militärpfarramt in Altenstadt wehen. „Ich freue mich auf ruhige See, blauen Himmel und gutes Essen“, sagte sie optimistisch über ihre bevorstehenden Aufgaben. Dieses Zitat spricht nicht nur für ihre positive Einstellung, sondern auch für ein starkes Engagement vor Ort, um den Menschen in schweren Zeiten beizustehen und ihnen als Seelsorgerin zur Seite zu stehen.
Die Einsegnung von Sandra Gassert markiert den Beginn einer neuen Ära der Militärseelsorge in Altenstadt. Ihre vielfältigen Erfahrungen und ihr tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Soldaten könnten wesentlich dazu beitragen, die Unterstützung und Begleitung derjenigen, die im Dienste der Sicherheit stehen, zu verbessern.
– NAG