Die Stadt Kaufbeuren sieht sich mit einem erheblichen Anstieg der Ausgaben für Baumaßnahmen an ihren Schulen konfrontiert. Insgesamt müssen 2,1 Millionen Euro zusätzlich aufgebracht werden, wie der Finanzreferatsleiter Markus Pferner in der letzten Sitzung des Finanzausschusses berichtete. Der größte Teil dieser Zusatzkosten entfällt auf das Ausbauprojekt der Gustav-Leutelt-Schule, das sich mit 1,4 Millionen Euro als die teuerste Maßnahme innerhalb der Stadt präsentiert.
Aktuelle Berichte der Stadtverwaltung zeigen, dass von den ursprünglich veranschlagten vier Millionen Euro für die Gustav-Leutelt-Schule lediglich noch etwa 437.000 Euro ausreichen, um die restlichen Bauarbeiten abzuschließen. Dies wirft Fragen zur künftigen Planbarkeit von Bauprojekten auf, besonders in Anbetracht der finanziellen Belastungen, die die Schulen in Kaufbeuren betreffen.
Zusätzliche Herausforderungen bei anderen Schulen
Aber die Gustav-Leutelt-Schule ist nicht das einzige Projekt, das unter finanziellen Engpässen leidet. Auch die Generalsanierung des Jakob-Brucker-Gymnasiums ist betroffen. Hier gibt es noch ausstehende Schlussrechnungen, die mit den verfügbaren Mitteln von 269.000 Euro nicht gedeckt werden können, was zusätzlich 300.000 Euro erfordert. Diese Situation verdeutlicht die prekären finanziellen Rahmenbedingungen, in denen die Stadt agiert.
Ein weiterer Posten auf der Ausgabenliste umfasst 400.000 Euro für die Anschaffung und Einrichtung von Schulcontainern an der Beethoven-Schule. Diese Container sollen als dringend benötigte zusätzliche Klassenzimmer dienen. Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen ist ein Zeichen für den erhöhten Bedarf an Schulraum, insbesondere in Zeiten wachsender Schülerzahlen.
Kostendeckung durch verzögerte Bauprojekte
Um die Mehrkosten zu decken, wird die Stadt auf Mittel zurückgreifen, die aus anderen, sich verzögernden Bauprojekten stammen. Dies bezieht sich unter anderem auf die Erneuerung der Eisenbahnbrücke an der Augsburger Straße. Der Baustopp in jüngster Zeit war auf eine erforderliche Umplanung der Brückenlager zurückzuführen, die die Lasten an die Brückenpfeiler adäquat weiterleiten müssen. Aktuelle Abstimmungsprobleme mit der Deutschen Bahn haben dazu geführt, dass dieser Bau nun bis ins nächste Jahr verschoben wurde.
Darüber hinaus kann die Stadt auch rund 800.000 Euro einsparen, die für die energetische Sanierung und den Bauunterhalt der Ludwig-Reinhard-Schule eingeplant waren, welche jedoch ebenfalls betroffen sind. Sonstige Mittel von 300.000 Euro sollen aus dem Wiederaufbau des Vereinsheims in Oberbeuren entnommen werden, bei dem Verzögerungen auf eine mangelhafte Kommunikation mit der Versicherung zurückzuführen sind.
Die Finanzverwaltung schätzt, dass bis Ende September Mittelüberschreitungen von 4,3 Millionen Euro zu erwarten sind. Diese Entwicklung führt die Stadt zu der Überzeugung, dass eine Senkung der Baustandards und die Suche nach günstigeren Maßnahmen unumgänglich sind. Es wurde betont, dass der Tiefbau-Etat bereits jetzt für Hochbaumaßnahmen verwendet wird, was die Dramatik der aktuellen Situation veranschaulicht.
Die Stadträte beschlossen in der Sitzung, die Mehrausgaben als Empfehlung an den Stadtrat weiterzuleiten. Eine genaue Umplanung und finanzielle Strategie sind notwendig, um die Schulen in Kaufbeuren auch in Zukunft weiterhin angemessen zu unterstützen. Über die nächsten Jahre hinweg muss die Stadt sicherstellen, dass die finanziellen Mittel für die Ausbildung und Infrastruktur der Schulen zur Verfügung stehen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Die vollständigen Hintergründe und die aktuellen Fortschritte in diesen Angelegenheiten werden weiterhin kritisch beobachtet, während die Stadtverwaltung die Öffentlichkeit über Entwicklungen informiert. Für mehr Einzelheiten zu den finanziellen Herausforderungen und den geplanten Maßnahmen in Kaufbeuren, siehe die Berichterstattung von www.merkur.de.