Ein dramatisches Kapitel der Geschichte wird in Kaufbeuren aufgerollt! Ende November startet das Stadtmuseum mit einer aufsehenerregenden Ausstellung, die die dunklen Schatten der NS-Zwangsarbeit beleuchtet. Unter dem Titel „Massenverbrechen Zwangsarbeit. Kaufbeuren wagt Erinnerung“ wird das Museum ab November 2024 eine umfassende Aufarbeitung der schrecklichen Geschehnisse präsentieren, die viele Menschenleben kosteten.
Bereits seit fast zehn Jahren engagiert sich das Stadtmuseum aktiv für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Nach kritischen Anmerkungen zur Ausstellungsgestaltung im Jahr 2013 wurden zahlreiche Projekte ins Leben gerufen, darunter die bewegende Sonderausstellung „Kaufbeuren unterm Hakenkreuz“. Doch jetzt wird es noch konkreter: Die neue Ausstellung wird die Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkriegs unter unmenschlichen Bedingungen für die Rüstungsindustrie arbeiten mussten, eindringlich thematisieren. Über 4.200 Namen von Zwangsarbeitern werden zum ersten Mal öffentlich gewürdigt und zeigen die grausame Realität der damaligen Zeit.
Einblicke in die Vergangenheit
Die amerikanischen Streitkräfte befreiten Ende April 1945 in Kaufbeuren Tausende von Menschen, die Opfer eines brutalen Ausbeutungssystems waren. Die Ausstellung wird nicht nur die individuellen Schicksale beleuchten, sondern auch die unzureichende juristische Aufarbeitung der Zwangsarbeit in der Nachkriegszeit kritisch hinterfragen. Gezeigt werden Zeitzeugnisse, Fotografien und Biographien, die den mutigen Überlebenden ein Gesicht geben.
Zusätzlich wird vom 23. Januar bis 28. April 2025 die künstlerische Spurensuche „Gedächtnisfinsternis“ von Cornelia Renz präsentiert. Sie wird die Erinnerungen an die NS-Vergangenheit Kaufbeurens in einem neuen Licht darstellen. Mit ihrem künstlerischen Ansatz wird sie die Stimmen der Vergangenheit verstärken und gleichzeitig die Fragen nach Heimat und Identität aufwerfen. Das Stadtmuseum hat zudem ein spannendes Begleitprogramm geplant, um die Thematik noch weiter zu vertiefen. Unterstützt wird das Projekt vom Kulturfonds des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst – ein Zeichen, dass die Erinnerung an diese dunkle Zeit lebendig gehalten werden muss!
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