Der plötzliche Abgang von Cole Sanford hat die Sportwelt in Kaufbeuren in Aufruhr versetzt. Der kanadische Stürmer, der erst im Juni als vielversprechender Neuzugang und Topscorer vorgestellt worden war, bat letzte Woche um die Auflösung seines Vertrages mit dem ESV Kaufbeuren. Diese Entwicklung kam überraschend, da der Saisonstart unmittelbar bevorsteht.
Sanford, erst 29 Jahre alt, hat seine Entscheidung gemeinsam mit seiner Frau getroffen. Laut offiziellen Äußerungen des Vereins hatten die beiden Schwierigkeiten, sich in Kaufbeuren einzuleben. Geschäftsführer Michael Kreitl äußerte sich dazu und bestätigte, dass nach einem längeren Gespräch der Wunsch des Spielers respektiert wurde: „Für uns ist das natürlich kein guter Zeitpunkt, aber wir sind seiner Bitte nachgekommen und haben den Vertrag aufgelöst.“ Diese Entscheidung blieb ohne Einwirkung auf die Ausländerlizenz, da sie vor dem ersten Punktspiel stattfand.
Die sportlichen Herausforderungen
Die Absage von Sanford fällt zu einem kritischen Zeitpunkt, da das Team sich auf die beginnende DEL2-Saison vorbereitet. Trainer Daniel Jun erklärte, dass sie nun dringend nach einem Ersatz suchen, betonte jedoch, dass die Mannschaft die richtige Wahl treffen müsse: „Wir wollen keinen Schnellschuss machen. Er muss uns verstärken, egal woher er kommt.“ Die Suche nach einem neuen Spieler wird nun zur obersten Priorität für die Verantwortlichen. Jun bleibt optimistisch, aber die Eile sollte nicht zu übereilten Entscheidungen führen.
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten zeigte die Mannschaft im letzten Testspiel gegen die Eisbären Regensburg eine beachtliche Leistung. Dabei gaben die Joker, auch ohne Sanford, ein starkes Bild ab. Neuzugang Dani Bindels feierte nach einer Verletzung sein Debüt. Samit Blomqvist brachte das Team früh mit einem Tor in Führung. Auch während des Spiels hatte der ESVK mehr Abschlüsse als die Regensburger. Trotz des durchwachsenen Endes, mit zwei Powerplay-Toren für die Gegner, war Jun im Großen und Ganzen zufrieden mit der Spielweise seiner Mannschaft. Allerdings gab es auch negative Aspekte, wie die Strafen gegen Simon Schütz in der Schlussphase, die das Team in Unterzahl brachte.
Die Verletzung von Verteidiger Alexander Thiel, der möglicherweise sechs Wochen ausfallen wird, stellt eine zusätzliche Herausforderung für die Teamleitung dar. Glücklicherweise gibt es positive Nachrichten bezüglich Rihards Babulis, dem zweiten Torwart, der voraussichtlich in ein bis zwei Wochen wieder zur Verfügung stehen könnte. Diese Entwicklungen könnten entscheidende Auswirkungen auf die Saison haben, die am kommenden Freitag mit einem Auswärtsspiel gegen Weiden beginnt.
Die Vorfreude auf den ersten Heimauftritt am Sonntag in der Energie-Schwaben-Arena ist groß, auch wenn die Herausforderungen im Vorfeld beängstigend sein können. Die nächsten Tage werden zeigen, wie der ESV Kaufbeuren mit der Abwesenheit von Sanford und den verletzungsbedingten Ausfällen umgehen kann und ob sie bereit sind, in die neue Saison zu starten.
– NAG