München (dpa) – Die jüngste Diskussion um die Nominierungen für den Ballon d’Or hat zuwirken, insbesondere in Bezug auf Jamal Musiala von Bayern München. Chefredakteur Vincent Garcia von «France Football» hat sich nun zu den kritischen Stimmen geäußert, die sich über die Auslassung des 21-jährigen Nationalspielers empören. In einer Stellungnahme, die in der Wochenendausgabe der «Mediengruppe Münchner Merkur/tz» veröffentlicht wurde, betonte Garcia, dass Musialas außergewöhnliches Talent nicht in Frage gestellt werde.
Die Nichtnominierung sorgte nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch beim FC Bayern für Verwunderung. Max Eberl, der Sportvorstand des Klubs, äußerte sich überrascht über die Entscheidung. „Ich gönne es jedem Spieler, der für den Ballon d’Or nominiert ist, allerdings sind wir beim FC Bayern sehr überrascht, dass Jamal Musiala auf dieser Liste fehlt“, erklärte er gegenüber der dpa. Musiala wurde im Laufe der Saison 2023 zum einen für seine Leistungen bei der Europameisterschaft geschätzt, bei der er in die Top-Elf gewählt wurde, und zum anderen für seine Rolle im Halbfinale der Champions League.
Die Herausforderungen der Statistiken
Garcia führte verschiedene Faktoren an, die zu Musialas Nichtnominierung geführt haben. Insbesondere hob er die schwachen Statistiken des Offensivspielers in der Champions League hervor. „Er hat in der Champions League genauso viele Tore erzielt wie Mathys Tel, was für einen Spieler seines Kalibers nicht ausreichend ist“, so Garcia. Zudem konnte Musiala in bedeutenden Spielen, wie im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid oder im EM-Viertelfinale gegen Spanien, nicht die erwartete Leistung zeigen, was seine Bewertung seitens der Ausschussmitglieder beeinflusste.
Die Meinung von Garcia, dass die schlechte Platzierung des FC Bayern – die schlechteste seit 2011 – ebenfalls eine Rolle gespielt hat, lässt sich nicht leugnen. Musiala, der als einer der herausragenden Spieler gilt, scheint mit der allgemeinen enttäuschten Leistung seines Vereins in dieser Saison in Verbindung gebracht zu werden.
In der Ballon d’Or Nominierungsliste finden sich neben Musiala andere deutsche Spieler wie Toni Kroos, der seine Karriere nach der letzten Heim-Europameisterschaft beendet hat, sowie Antonio Rüdiger und Florian Wirtz, die beide durch ihre starken Leistungen glänzen. Auch Mats Hummels, der bei AS Rom spielt, ist unter den Nominierten.
Abschließend ließ Garcia jedoch die Hoffnung nicht fahren, dass Musiala in Zukunft einen Platz auf der angesehenen Liste einnehmen könnte. „Ich bin mir sicher, dass er in Zukunft auf diese Liste zurückkehren wird,“ versicherte er und ließ damit Raum für Optimismus in Bezug auf die weiteren Entwicklungen in Musialas Karriere.
– NAG