Die Lage spitzt sich zu: Die Friedenspflicht in den Verhandlungen um die Löhne der rund 120.000 Beschäftigten bei der Volkswagen AG endet heute um Mitternacht. Ab dem 1. Dezember stehen Warnstreiks auf der Tagesordnung, nachdem die IG Metall und Betriebsrat die Vorschläge des VW-Managements zur Kostenentlastung zurückgewiesen haben. Laut dem Gewerkschaftsvertreter Thorsten Gröger sind diese Warnstreiks „so eindringlich, dass das Unternehmen sie nicht übersehen kann“. Die massive Lohnkürzung um zehn Prozent sowie drohende Werkschließungen und Entlassungen sorgen für erhebliche Spannungen zwischen Mitarbeitenden und Konzernführung, wie vienna.at berichtet.
In einem weiteren dramatischen Schritt rief die IG Metall bereits Zehntausende Beschäftigte in nahezu 70 Betrieben zu Warnstreiks auf. Allein bei Audi in Ingolstadt legten etwa 16.000 Arbeiter für eine Zeitlang die Arbeit nieder. Auch andere bedeutende Unternehmen wie Siemens und BMW sind betroffen, was die Gewerkschaft als Stärke in der Verhandlungsposition anmelden möchte. Kundgebungen und Streiks sollen fortgesetzt werden, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, die bislang nicht bereit sind, den Forderungen nach einer Lohnerhöhung von 5,5 Prozent nachzukommen. Stattdessen haben die Arbeitgeber lediglich 2,3 Prozent bei verlängerten Laufzeiten angeboten, was die Fronten weiter verhärtet, so die Angaben von augsburger-allgemeine.de.
Konfrontation vor der dritten Verhandlungsrunde
Die kommenden Verhandlungen am Mittwoch werden entscheidend sein, um ein weiteres Aufflammen der Konflikte zu verhindern. Sollten sich beide Seiten nicht einigen können, sind die Arbeitskämpfe nicht mehr aufzuhalten. Jürgen Wechsler, der Chef der IG Metall in Bayern, bezeichnete diese Verhandlungen als „letzte Chance“ für die Arbeitgeber, ein faires Angebot vorzulegen. In der Vergangenheit endeten ähnliche Verhandlungen erst nach langer Streitdauer mit einem Kompromiss, was beide Lager nun als herausfordernd betrachten, insbesondere da die Rückmeldungen aus den Bundeszentralen wenig Hoffnung auf schnelle Fortschritte geben. Bisher zeigt sich eine klare Kluft zwischen den Forderungen der IG Metall und den Rückmeldungen der Arbeitgeber.
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