Ingolstadt

Prozessbeginn: Verdächtige im Manchinger Goldschatz-Debakel

Im November 2022 entwendeten vier Männer mit schwerem Werkzeug den keltischen Goldschatz im Kelten Römer Museum in Manching, was als größter Diebstahl dieser Art im 20. Jahrhundert gilt und nun zu einem Prozess führt, da der wertvolle Schatz im Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro und viele der historischen Münzen bis heute verschwunden sind.

Der spektakuläre Diebstahl des Manchinger Goldschatzes hat bundesweit für Aufsehen gesorgt, und die juristischen Konsequenzen zeichnen sich nun ab. Der Vorfall, der als einer der bedeutendsten keltischen Goldfunde des 20. Jahrhunderts gilt, wird derzeit von der Staatsanwaltschaft Ingolstadt aufgearbeitet. Im Mittelpunkt stehen vier Männer, die verdächtigt werden, an diesem raubartigen Angriff beteiligt gewesen zu sein.

Es war ein kurzer, aber intensiver Überfall, der laut Berichten nicht einmal zehn Minuten in Anspruch nahm. Am Morgen des 22. November 2022 betraten die mutmaßlichen Täter mit schweren Werkzeugen, darunter Brecheisen, das Kelten Römer Museum in Manching. Sie entwendeten einen Goldschatz von nahezu vier Kilogramm, der in zwei Vitrinen ausgestellt war. Die Ermittlungen haben mittlerweile ergeben, dass die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Männer im Alter von 43 bis 51 Jahren erhoben hat.

Komplexe Vorbereitungen vor dem Diebstahl

Um den Alarm des Museums zu umgehen, haben die Beschuldigten vor dem Überfall präventive Maßnahmen getroffen. Sie schnitten an einem Telekom-Netzknotenpunkt in Manching mit einer Astschere und einem Seitenschneider Glasfaserkabel durch. Diese Aktion führte dazu, dass in mehr als 13.000 Haushalten kurzzeitig Internet- und Telefonverbindungen ausfielen. Empirische Daten zeigen, dass 14 Mobilfunkstandorte von diesem Störmanöver betroffen waren.

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Nach diesem ersten Schritt warteten die Diebe dann ab, ob das Alarmsystem des Museums tatsächlich in Betrieb ging. Erst nachdem sie sicher waren, dass die Sicherheitsvorkehrungen deaktiviert waren, brachen zwei der Männer mit Brecheisen an einer Seitentür des Museums ein. Währenddessen sicherten die anderen beiden das Umfeld.

Vermisster Goldschatz und weitere Vorwürfe

Der Wert des gestohlenen Goldschatzes wird auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt, doch der größte Teil der Beute ist nach wie vor verschollen. Eine Auswertung der beschlagnahmten Goldklumpen zeigte, dass etwa 70 der antiken Münzen eingeschmolzen wurden. Bisher haben die vier Männer sich zu den Vorwürfen nicht geäußert, und die Anklage muss noch vom Gericht zur Hauptverhandlung zugelassen werden.

Zusätzlich zu den Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Goldraub wird den Angeklagten vorgeworfen, in wechselnder Besetzung an weiteren 30 schweren Bandendiebstählen zwischen 2014 und 2022 beteiligt gewesen zu sein. Diese Taten umfassen Einbrüche in Verbrauchermärkte, Schnellrestaurants und sogar in Zulassungsstellen in Deutschland und Österreich. Die gesamte Beute dieser weiteren Einbrüche wird auf etwa 2,2 Millionen Euro beziffert, und die Forderungen auf Ersatz dieser Werte werden von der Staatsanwaltschaft gestellt.

Die Entdeckung bei der Festnahme eines der Haupttäter, der im Raum Schwerin wohnhaft ist, brachte zusätzliche Beweise ans Licht. Dort wurden Goldklumpen sichergestellt, die Teil des gestohlenen Schatzes waren. Diese Verbindungen, kombiniert mit DNA-Analysen, Fingerabdrücken und einer Vielzahl anderer forensischer Beweise, bilden die Grundlage für die laufenden Ermittlungen und den bevorstehenden Prozess.

– NAG

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