Die Deutsche Eishockey Liga (PENNY DEL) hat in einem signifikanten Schritt ihre Bemühungen in Richtung Klimaneutralität vorangetrieben. Dies geschah im Rahmen der Lizenzvergabe für die Saison 2024/25, die am 19. September 2024 beginnt. Besonders bemerkenswert ist, dass alle 14 Clubs der Liga damals erstmals erfolgreich die neu eingeführten Nachhaltigkeitskriterien erfüllten und die dafür notwendigen Unterlagen einreichten. Gernot Tripcke, Geschäftsführer der PENNY DEL, äußerte sich stolz über die Leistung der Clubs und betonte die Wichtigkeit, ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst zu nehmen.
Die im Jahr 2022 eingeführte Nachhaltigkeitsstrategie DEL4 legt klare Anforderungen für die Lizenzvergabe fest. Jeder Club ist verpflichtet, einen Abschnitt zur Nachhaltigkeit in seinen Gesellschaftsvertrag aufzunehmen und einen qualifizierten Nachhaltigkeits-Manager zu beschäftigen. Zudem müssen die Clubs eine Treibhausgas-Bilanz erstellen und einen dazugehörigen Reduktionspfad nachweisen. Ein weiterer Meilenstein in diesem Prozess ist, dass bis zum 1. September 2024 alle Clubs ihre individuelle Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlichen müssen.
Engagement und Verantwortungsbewusstsein
Matthias Binder, Vorsitzender der Nachhaltigkeits-Kommission, lobte das Engagement der Clubs, die vor einer erheblichen Aufgabe standen. Die neuen Anforderungen, um die Lizenz für die kommende Saison zu erhalten, sind arbeitsintensiv und stellen eine Herausforderung dar. „Wir als Liga im Spitzensport haben eine Verantwortung, und es ist ermutigend zu sehen, dass die Clubs diese Verantwortung anerkennen“, sagte Binder.
Ein zentraler Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie ist die Entwicklung individueller Reduktionspfade für jeden Club. Jörg von Ameln, Leiter Spielbetrieb und Nachhaltigkeit der PENNY DEL, erklärte, dass Abfall- und Energiemanagement-Systeme implementiert werden, um den Energieverbrauch zu optimieren. Zudem wird der Wechsel zu erneuerbaren Energien stärker vorangetrieben. Ein wichtiger Punkt ist auch die Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch Fans und Mitarbeiter.
Im Zuge der organisatorischen Änderungen kommt auch die Digitalisierung der Arbeitsabläufe zur Sprache. Clubs sind angehalten, ihren Merchandise auf nachhaltige Produkte umzustellen. Dies ist Teil eines ganzheitlichen Ansatzes, der weit über die sportlichen Belange hinausgeht und ein langfristiges Ziel in der Umweltschutzbewegung verfolgt.
CO2-Bilanz und Zielsetzungen
Ein herausragendes Thema ist die CO2-Bilanz, die während der Saison 2022/23 erstellt wurde. Diese Bilanz zeigt, dass die Liga etwa 32.563 Tonnen CO2-Emissionen verursacht hat. Dies entspricht der Emissionsmenge, die 3296 Deutsche jährlich erzeugen. Dabei entfielen rund 77 Prozent der Emissionen auf die Mobilität der Fans, was auf das Bedürfnis hinweist, entsprechende Maßnahmen zur Reduktion zu ergreifen.
Tripcke betonte, dass ein Ziel klar formuliert ist: Bis 2040 soll die Liga klimaneutral sein. Ein Etappenziel ist die Reduktion des CO2-Ausstoßes um 50 Prozent bis zum Jahr 2030. „Es ist wichtig anzuerkennen, dass wir dies nicht allein schaffen können“, erklärte er und forderte eine gemeinsame Anstrengung von Sport, Politik und Gesellschaft, um Mobilität und andere Emissionsquellen sinnvoll zu gestalten.
Insgesamt zeigt die Neuerung, dass die PENNY DEL nicht nur im Sport, sondern auch in der ökologischen Verantwortung einen Schritt nach vorne gehen möchte. Angesichts der transparenten Kommunikation bezüglich der Umweltdaten und der eingeführten Maßnahmen ist das Engagement der Liga ein klarer Indikator, dass Nachhaltigkeit in der Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen wird.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die PENNY DEL demonstriert, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig die Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung zu nutzen. Die Resonanz auf die Anforderungen lässt darauf schließen, dass die Clubs bereit sind, große Anstrengungen zu unternehmen, um ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. In einer Zeit, in der Klimafragen drängender denn je sind, könnte dieses Engagement der Liga einen positive Welle von Verantwortungsbewusstsein im Spitzensport auslösen.
Die Bemühungen der PENNY DEL zur Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sind Teil eines größeren Trends im Sportsektor. Seit den letzten Jahren steht der Sport international unter zunehmendem Druck, umwelt- und klimaschonende Maßnahmen zu implementieren. Die FIFA beispielsweise hat in den letzten Jahren immer wieder Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Veranstaltungen gerückt, wie bei der WM 2022 in Katar, wo es umfassende Maßnahmen zur CO2-Reduktion gab. Auch die Olympischen Spiele haben sich in ihrer Agenda immer mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt, um den Einfluss der großen Events auf die Umwelt zu minimieren. Hier zeigt sich, dass Sportorganisationen weltweit eine Vorreiterrolle in der Bekämpfung des Klimawandels übernehmen möchten, indem sie Verantwortung übernehmen und Vorbilder in ihren Gemeinschaften sind.
Ein weiterer Aspekt, der zur Nachhaltigkeitsstrategie der PENNY DEL beiträgt, ist die wachsende Sensibilisierung der Fans und der Öffentlichkeit für ökologische Themen. Laut einer Umfrage des Deutschen Institut für Normung e. V. (DIN) aus dem Jahr 2023 sind 73 % der Deutschen der Meinung, dass Unternehmen eine Verantwortung tragen, aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen. Dies führt dazu, dass Sportorganisationen nicht nur ihre internen Prozesse, sondern auch die Interaktion mit Fans und Sponsoren überdenken müssen, um deren Erwartungen nachzureichen. Ein Beispiel dafür ist die Förderung des ÖPNV, was auch ein zunehmend beliebtes Thema unter Fans ist, die nachhaltige Alternativen zum Auto suchen.
Nachhaltigkeitsziele der DEL im Detail
Die PENNY DEL hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, die nicht nur auf die Reduktion von CO2-Emissionen abzielen, sondern auch eine Vielzahl von Maßnahmen umfassen, die den gesamten Betrieb der Liga nachhaltig gestalten sollen. Dazu gehören:
- Erneuerbare Energien: Die blitzschnelle Umstellung auf erneuerbare Energiequellen in den Arenen wird angestrebt. Dies reduziert nicht nur die CO2-Emissionen, sondern kann langfristig auch Kosteneinsparungen bringen.
- Reduzierung von Abfall: Ein effektives Abfallmanagementsystem wird erwartet, um den Abfall in den Arenen zu minimieren und Recycling zu fördern.
- Transparente Berichterstattung: Die regelmäßige Veröffentlichung der CO2-Emissionen und der Fortschritte der Clubs in Bezug auf die Nachhaltigkeitsstrategie soll für mehr Transparenz und Verantwortlichkeit sorgen.
- Förderung von Fahrrad- und Fußverkehr: Im Hinblick auf die Mobilität sollen Initiativen zur Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad- und Fußverkehr maßgeblich unterstützt werden.
Diese Maßnahmen sind nicht nur als zu erfüllende Richtlinien zu betrachten, sondern auch als integraler Bestandteil der Marketingstrategien der Clubs, um eine umweltbewusste Fangemeinde anzusprechen und zu gewinnen. Indem die DEL eine klare Verbindung zwischen ihrer Sportidentität und ihrer Verantwortung zur Nachhaltigkeit schafft, kann sie auch ganz neue Zielgruppen erreichen und das Engagement in der Gemeinschaft stärken.
Ein weiterer Vorteil der aktuellen Nachhaltigkeitsinitiative ist die Möglichkeit zur Kooperation mit anderen Organisationen und der öffentlichen Hand. Die PENNY DEL kann durch Partnerschaften mit grünen Unternehmen und Initiativen synergistische Effekte erzielen, die nicht nur der Liga, sondern der gesamten Gesellschaft zugutekommen. Indem sie gemeinsame Projekte mit lokalen Regierungen und Umweltorganisationen schafft, kann die Liga eine Vielzahl von gesellschaftlichen Themen ansprechen und aktiv zur Verbesserung der ökologischen Bilanz beitragen.
Die laufenden Initiativen und heranwachsenden Strategien bieten viele Chancen für die Clubs und die gesamte PENNY DEL. Das Engagement für den Klimaschutz und die Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 könnten sich nicht nur positiv auf die Umwelt auswirken, sondern auch als Fundament für zukünftige Erfolge in der Liga fungieren.
– NAG